Neuromancer Schreibwerkstatt

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Der tiefe Fall...

Hallo liebe Lesefreunde,
das neue Jahr hat neben der Kälte wohl auch eine ordentliche Portion Kreativität mitgebracht. Die Geschichten waren diesmal von so einem hohen Niveau, dass die Lektüre das reinste Vergnügen war.
Wir konnten erfahren, dass Necromancer am Grunde einen Canyons seine Pläne schmiedet, das Handytarife auch ins innere der Erde teurer werden und trafen zum ersten Mal auf eine seltsame Rasse von Elfengnomen.
Wir fieberten mit Lazan und Pandora und uns stockte der Atem bei den wagemutigen Abenteuern des Agenten Blackshild.
Zum ersten Mal wurde eine Geschichte in Balladenform geschrieben und auch einige andere Geschichten hatten lyrische Einflechtungen von hoher Güte.
Es hat mich auch sehr gefreut, dass die beiden bisherigen Siegerinnen Blueeyes1992 und Winterstarlove mit tollen Geschichten beteiligt haben, die, meiner Meinung nach, auf Großes hoffen lassen, ich hoffe ich bekomme eine Widmung im ersten Roman :-)
Außerdem möchte ich an dieser Stelle auch die Geschichten von .:Felucha:. und .:ArSty1007:. lobend erwähnen, die beide großartig waren.
Aber wie gesagt, es waren eigentlich alle Geschichten toll.
Nehmt euch ein bisschen Zeit und stöbert im Forum der Schreibwerkstattnach den besten Geschichten.

An dieser Stelle muss ich allerdings wieder einmal darauf hinweisen, dass geklaute Geschichten nicht nur gelöscht werden, nein, außerdem wird man dauerhaft vom Wettbewerb ausgeschlossen. Also lasst es einfach. Ausserdem werden bearbeitete Einträge nicht gewertet, um so Ideenklau auszuschließen. Am besten Ihr schreibt die Geschichte erst fertig und postet sie dann. Im Zweifelsfall am besten ganz neu posten bevor euer Post noch gelöscht wird.

Aber jetzt zum Gewinner:
Mr.Stunner hat eine ganze Welt erschaffen, voll mit Kobolden, Göttinnen und Phantasie. Die Geschichte ist zugegebenermaßen Mal wieder etwas lang, aber nichtsdestoweniger ein verdienter Sieger.

Das Thema der nächsten Schreibwerkstatt ist, "Das blinde Huhn"
Hier gehts zur Gruppenseite
Zeit habt ihr bis zum 12. Februar um 16:00
cheerio,
Neuromancer


Mr.Stunner
Der Tiefe Fall


Immer schneller lief Chris durch den Wald. Seine Beine schmerzten höllisch und das Atmen viel im schwer. Äste schlugen ihm ins Gesicht, zerrissen seine Haut und die Klamotten. Doch Chris wusste, würde er jetzt aufgeben und anhalten, wäre alles umsonst gewesen:

DerTag war angefangen, wie jeder andere Tag in Chris Leben auch. Morgens war er in die von ihm so verhasste Schule gegangen, nur um sich dort wie immer blöde Sprüche von seinen Klassenkameraden anzuhören. Und das nur, weil sein Vater von Beruf Historiker war. Sein Spezialgebiete waren die Mythen und Sagen, die sich um die Gegend hier drehten. Von verrückten Ungeheuern im See oder Schätzen in den naheliegenden Bergen. Deswegen hielten die meisten ihn für geisteskrank, doch Chris fand, das sein Vater ein wenig Peter Pan ähnelte. Beide wollten nicht Erwachsen werden. Und deswegen hielt sein Vater wohl immer noch an Mythen fest. Zu Chris sagte er immer:
„Verlierst du die Fantasie und den Glauben daran, verlierst du auch dich selbst.“ Also ließ Chris seinen Vater weiter glauben und fing an in für seine Taten zu bewundern.
Als er dann von der Schule nach Hause gekommen war, hatte sein Vater wie üblich an seinem Schreibtisch gegessen , in einen dicken Wälzer vertieft. Doch etwas war anders gewesen: Überall neben ihm auf dem Boden hatten Papiere verstreut herumgelegen, mit seltsam Runen und Symbolen drauf. Als Chris ihn angesprochen hatte, hatte sein Vater ihn gehetzt angeschaut und den Wälzer aufgebracht zugeschlagen. Dann war er aufgestanden und hatte eine Schachtel aus seinem Tresor geholt. In der Schachtel hatte sich ein Medaillon befunden. Es war golden gewesen und in der Mitte hatte sich ein Auge befunden mit einem stahlblauem Edelstein in der Mitte. Und das Auge war von einer Kette aus grünen Edelsteinen umgeben. Chris hatte es entgegen genommen.
„Pass gut darauf auf! Lass nicht zu, das es jemand anders bekommt.“, hatte sein Vater ihm eingeschärft. Dann hatte sein Vater ihn aus dem Zimmer geschuppst. Mit dem Medaillon um den Hals, war Chris dann in sein Zimmer gegangen, bis es passiert war:
Die Haustür war aufgeflogen und laute Männerstimmen waren ertönt. Es waren mehrer und dann war da die Stimme seines Vaters gewesen: „Ich habe es nicht! Das schwöre ich!“
Chris hatte sich aus seinem Zimmer geschlichen und war am Treppensatz stehen geblieben. Da hatte jemand die Tür des Arbeitszimmers aufgerissen und zu Chris hinauf geschrieen: „Schnappt ihn!“ „Lauf Chris! Flieh!“, hatte sein Vater gebrüllt und Chris war losgerannt. Die Treppe hinunter und durch die Terrassentür in den angrenzenden Wald.
Chris trieb seine Beine an und preschte durch den Wald, nicht ahnend wo er hin lief. Kalter Schweiß lief ihm über die Haut und brannte an den Stellen, wo seine Haut aufgerissen war. Fragen wie: „Was hat das Medaillon zu bedeuten?“ oder „Was wollen diese Männer?“ schossen ihm durch den Kopf. Langsam lichtete sich der Wald, bis Chris schließlich das Ende erreichte und schnaufend vor einer Steintafel stehen blieb. Hastig sah Chris sich um. Hinter ihm lag der Wald, aus dem er gekommen war, links und rechts neben ihm erstreckte sich eine riesige Grasfläche, die keinen Schutz bot und direkt vor ihm befand sich der See. „Verdammt!“, fluchte Chris. Was sollte er jetzt nur tun? Zurück in den Wald glich einem Selbstmord. Würde er über die Grasfläche fliehen, würden ihn die Männer entdecken und durch den See schwimmen war wahnsinnig. Außerdem musste er sich beeilen. Die Männer konnten nicht mehr weit entfernt sein.
Da fiel sein Blick auf die Steintafel. Sie bestand aus weißem Marmor und in der Mitte befand sich ein Symbol, dass Chris irgendwie bekann vorkam. Schlagartig fiel ihm ein, wo er es schon einmal gesehen hatte. Es war das selbe Symbol, wie das auf dem Medaillon. Das Auge mit dem stahlblauen Stein in der Mitte und den farbigen Steinen um das Auge herum. Unter dem Symbol befand sich eine Vertiefung, in der sich das Symbol noch einmal zeigte, nur viel kleiner, da die Vertiefung ungefähr die Größe des Medaillon besaß. Chris kam eine Idee. Er nahm das Medaillon ab und drücke es in die Vertiefung. Es passte!
Plötzlich bewegte sich die Erde und die Steintafel bewegte sich zur Seite. Chris taumelte zurück. Vor ihm erstreckte sich nun ein schwarzes Loch, das sich bedrohlich ausbreitete und genau auf Chris zukam. Dann ertönte eine Stimme: „Du, der das Medaillon besitzt, tritt ein!“
Erneut wich Chris zurück und trat mit einem Fuß auf einen Ast. Er befand sich nun am Waldrand. Da hörte er die Männerstimmen und hastige Schritte im Unterholz. Sie waren fast da.
Chris wusste, es gab keinen anderen Ausweg, als sich in die Dunkelheit dieses Lochs zu stürzen und zu hoffen, das alles gut gehen würde. Und so ging er todesmutig auf das Loch zu.
Und dann fiel er.
Die Dunkelheit umschlang ihn wie einen Mantel und Chris fiel immer tiefer. Er konnte nichts sehen und spürte nur einen scharfen Luftsog, der ihn nach unten zog. Und so fiel er ohne etwas dagegen tu zu können. Da erschienen plötzlich Lichter neben ihm. Sie schimmerten in allen Farben des Regenbogens und Chris probierte sich auf sie zu konzentrieren, während er immer weiter fiel. Die Lichter wurden größer und verwandelten sich in Bilder. Bilder aus Chris seinem Leben, wie dieser erschreckend feststellte. Da war er zusammen mit seinem Vater am See. Sie ließen ein Holzboot übers Wasser gleiten. Auf einem anderen war Chris über eine riesige Torte gebeugt. Es war an seinem 10. Geburtstag gewesen. Und dann packte er gerade ein Geschenk aus. Es war an Weihnachten gewesen. Vor zwei Jahren.
Plötzlich verschwanden die Bilder und Chris wurde wieder in Dunkelheit gehüllt. Der Fall dauerte immer noch an. Dann sah Chris merkwürdige Hütten seitlich an ihm empor ragen. Sie schienen aus Holz und waren ziemlich klein. Sie waren mit Leitern und Brücken verbunden. Es sah aus wie ein Dorf. Und dann entdeckte er diese kleinen Wesen, die an den Häusern entlang wanderten und sich unterhielten. Sie waren klein, genau wie ihre Hütten und bestanden aus verschiedenen Farben, genau wie die Lichter am Anfang des Falls.
Urplötzlich war der Fall zuende. Chris landete auf einer weichen Fläche und alles um ihn herum wurde ihn gleißendes Licht gehüllt. Er sah Hunderte von diesen kleinen Hütten und noch mehrere von ihren kleinen farbigen Bewohnern. Chris selbst befand sich auf einer grünen Wiese, die den Mittelpunkt des Dorfes darzustellen schien. Er rappelte sich auf. Hinter ihm entdeckte er die Steintafel und in ihr das Medaillon. Chris wollte gerade danach greifen, als eine hohe piepsige Stimme ihn innehalten ließ. „Das würde ich nicht tun.“ Chris drehte sich erschrocken um. Vor ihm stand eines dieser Wesen. Es schimmerte in einem blau, wie das der Meere. „Wa... Warum nicht?“, fragte Chris.
„Entnimmst du das Medaillon, kehrst du zurück in deine Welt.“, sagte das Wesen und trat einen Schritt auf Chris zu. Der wiederum wich zurück und stieß mit dem Rücken gegen die Tafel.
„Und wo bin ich hier?“
„Hier bist du im Land der Farben. Meine Name ist Phos. Ich bin ein Kobold, wie alle anderen Bewohner des Landes auch. Und wer bist du, Menschenkind?“
„Chris. Wie bin ich hier her gekommen?“
„Na, durch den tiefen Fall. Du warst im Besitz dieses Medaillon. Des Medaillon der Farben. Das Symbol für unser Land. Um es betreten zukönnen muss man das Medaillon in eine Steintafel einfügen, genau wie du es getan hast. Dadurch entsteht der tiefe Fall. Durch ihn gelangst du hinunter in unsere Welt.“, erklärte ihm Phos und beteuerte ihm zu folgen. Sie gingen zwischen all den Hütten hindurch und wurden von neugierigen Blicken verfolgt.
„Ich wollte nicht hier hin. Es war ein Zufall.“, sagte Chris und blieb stehen.
„Gewiss war es das. Seit langer Zeit war niemand mehr von euch Menschenwesen hier unten. Ich muss zugeben, wir haben euch nicht vermisst. Der letzte Mensch, der dieses Land betrat, versetzte uns alle in Angst und Schrecken. Sein Name war Raven. Ein schrecklicher Mensch.“, berichtete Phos und zuckte zusammen. Es schien, als würde ihn nur die Erinnerung an Raven immer noch Angst einjagen.
„Hör zu Phos. Ich wollte nicht nach hier unten. Und gewiss ist es nicht meine Absicht euch alle zu versklaven. Ich wurde von Männer genau wegen dieses Medaillon gejagt. Was wollten die von mir?“, fragte Chris ungeduldig.
„Langsam, mein kleiner Mensch. Diese Männer waren bestimmt Anhänger von Raven. Wir Kobolde bekamen damals Hilfe im Kampf gegen Raven und so gelang es uns, ihn wieder zurück in die Menschenwelt zu befördern. Wir versteckten die Medaillons an Orten, wo wir sie für sicher hielten. Seitdem ist Raven auf der Suche nach den Medaillons, um wieder zurück nach uns zu gelangen. Wie du in die Hände eines Medaillons geraten konntest ist mir ein Rätsel.“, murmelte Phos.
„Es gehörte meinem Vater. Und du sagtest gerade „eines Medaillons“, heißt das es gibt mehrere?“
„Natürlich. Genauso wie es mehrere Steintafel gibt. Nun komm! Ich bringe dich zum Rat der Kobolde, wo über dein Schicksal entschieden wird.“
„Was?!“, fragte Chris erschrocken.
„Wie bereits gesagt. Der letzte Mensch hier unten, hat entsetzliches getan. Seitdem lassen wir äußerste Vorsicht walten was euch Menschen angeht.“
Ohne Widerrede wurde Chris in ein großes Haus geführt, wo bereits Kobolde in unterschiedlichsten Farben auf ihn warteten. Jede Farbe existierte einmal. Phos schuppste Chris nach vorne und stellte sich in die Reihen seiner Gefährten. Und dann wurde über sein Schicksal entschieden. Zuerst musterte man Chris nur argwöhnisch, dann fingen die Kobolde wild mit einander zu streiten. Man berührte Chris, schaute ihn wieder an und fing wieder an heftig zu diskutieren. Chris wurde dabei ignoriert so gut es ging. Man sprach nicht mit ihm und machte keine Anstalten es ihm irgendwie bequem zumachen. Und so musste Chris mehrere Stunden herum stehen und den kleinen farbigen Kobolden zusehen, wie sie sich gegenseitig Beleidigungen an den Kopf warfen.
Für Chris sah es nicht nach einem Rat aus, der versuchte die beste Entscheidung zutreffen, sondern eher nach einem Haufen zusammengewürfelter Kobolde, von denen jeder einzelne seine persönliche – und nur seine – durchzusetzen.
Nach mehreren Stunden, stand dann ein Kobold in rotem Glanze auf und ging auf Chris zu.
„Nun gut, Mensch. Wir haben entschieden. Du wirst nicht versklavt. Wir lassen dich in Ruhe Leben. Dir steht es frei, ob du zurück in deine Welt kehren willst, oder hier unten bleiben willst. Solltest du dich entscheiden zu gehen, musst du nur das Medaillon ergreifen und du wirst zurückkehren in deine Welt. Solltest du bleiben wollen, wirst du an Phos gebunden sein, da er der erste war, der dich sah.“
Chris nickte. „Einverstanden.“
Phos erhob sich. „Nun gut, Mensch. Wie entscheidest du dich?“
Chris überlegte kurz. Die Gesellschaft der Kobolde machte ihm Angst, da sie ein unberechenbares Volk zu sein schienen. Allerdings brannte er nicht darauf in seine Welt zurück zu kehren. Schließlich warteten dort immer noch die Männer auf ihm. Er wusste nicht was mit seinem Vater geschehen war, war sich aber dennoch sicher, das seine Gesundheit zu wünschen übrig ließ und auf die Schule hatte er auch keine Lust. Also traf er seine Entscheidung:
„Ich bleibe hier.“
Die Kobolde nickten einstimmig und dann löste sich der bunte Rat auf. Phos ging auf Chris zu und führte in zurück ins Dorf.

In den nächsten Tagen und Wochen lernte Chris alles wissenswerte über das Volk der Kobolde. Er freundete sich mit Phos und seiner Frau Rais an und wurde auch sonst von allen Kobolden gut aufgenommen. Er erfuhr alles über Ravens Schreckenherrschaft und über die Epoche des Friedens danach. Er half den Kobolden und vergaß dabei seine eigene Welt vollkommen. Während einer Feier lernte Chris alles über die Göttin Sheireen, die den Kobolden im Kampf gegen Raven geholfen hatte und lernte sie zu bewundern. Chris wurde von dem Volk als Freund angesehen. Er ging auf die Feste der Kobolde und zelebrierte ihre Riten und Rituale. Chris war noch nie glücklicher gewesen. Selbst den Gedanken an seinen Vater hatte Chris verdrängt und konzentrierte sich nun vollkommen auf sein neues Leben hier unten im Land der Farben.

Doch dann kam der Tag, an dem sich erneut alles änderte. Chris saß gemeinsam mit Phos und Rais am Tisch und frühstückte, als Gwen, ein grüner Kobold aus dem Nachbarhause, erschrocken durch die offene Tür kam. „Der tiefe Fall hat sich geöffnet! Und nicht nur einmal! Mehrere Menschen kommen!“, schrie er und verließ das Haus. Phos stand erschrocken auf.
„Das kann doch nicht war sein. Der tiefe Fall öffnet sich an mehreren Stellen zur gleichen Zeit? Das kann nichts gutes bedeuten.“ Phos verließ geschwind das Haus und Rais folgte ihm, genau wie Chris. Chris hatte eine Vorstellung von dem, was kommen würde. Wahrscheinlich war es Raven, mit seinen Männern. Aber wie konnte er alle Medaillons finden? Und die Steintafeln? Chris hatte die Zeit hier unten total vergessen. Er war bestimmt schon seit Monaten hier unten im Land der Farben.
Als er die Hütte verließ, sah er wie alle Kobolde erschrocken zum großen Platz im Dorf stürmten. Jenen Platz, wo auch Chris angekommen war, nachdem er den tiefen Fall überstanden hatte. Chris bahnte sich seinen Weg durch die Kobolde, bis er in der ersten Reihe stand. Neben ihm standen Phos und Rais, die sich an ihren Gefährten klammerte.
Die Kobolde blickten gespannt gen Himmel, wo sich eine dunkle Wolke auftat. „Ist das, das Zeichen des tiefen Falls?“, fragte Chris an Phos gewand. Der nickte. Chris schaute auf die Wiese vor ihm, wo seine Steintafel stand. Sein Weg zurück in seine Welt. Eine Steintafel nach der anderen reihte sich neben Chris seine und ein Mensch nach dem anderem landete vor ihr. Sie alle trugen schwarze Monturen und wirkten nicht freundlich. Die Kobolde erschauderten. „Es ist Raven!“, hörte Chris jemanden in der Menge zischen. Und dann brach das Chaos aus. Die Kobolde rannten wild durcheinander und versuchten zu fliehen. Raven und seine Männer standen lachend auf, und umkreisten die verschreckte Koboldmenge in Nullkommanix. „Duck dich.“, zischte Phos Chris ins Ohr, und der tat wie ihm befohlen. Er legte sich flach auf den Boden und Raven konnte ihn so nicht erkennen. Die Kobolde scharrten sich um ihn, wohlwissend, das es keinen Ausweg gab. Sie waren gefangen.
„Meine lieben Kobolde!“, begann Raven. Er stand auf einem Podest, dass seine Männer gerade errichtet hatten, aus einfachen Holzbalken.
„Lange Zeit ist es her, das ich hier war. Ich hab euch vermisst, wenn ich ehrlich bin. Wie ich sehe, hat sich nach meiner unwiderruflichen Abreise viel getan. Ihr habt eure spärlichen Hütten neu errichtet und auch sonst alles daran getan, meinen Aufenthalt hier zu verwischen. Hat euch die Zeit mit mir denn nicht gefallen?“, Raven lachte bösartig.
„Eure dämliche Göttin Sheireen mag euch vielleicht einmal geholfen haben. Sie hat mich aus dieser Welt geschmissen und zurück in meine eigene verbannt. Doch nun bin ich wieder da. Und ich werde da weiter machen, wo ich damals angefangen habe. Wie ihr seht, habe ich noch ein paar Männer mehr mitgebracht. Es war eine Leichtigkeit für mich alle Medaillons und Steintafeln zufinden. Ihr war närrisch, als ihr all euer Vertrauen in diesen Historiker gelegt habt. Er konnte euer kleines Geheimnis nicht schützen.“
Chris zog die Luft ein. Der Historiker von dem sie sprachen war sein Vater. Ravens Männer näherten sich der Koboldmenge und die war gezwungen immer näher zusammen zugehen. Die ersten stießen mit Chris Körper zusammen, und der beteuerte ihnen, sich auf ihn drauf zustellen. Phos stellte sich auf seinen Rücken. Chris stellte erleichtert fest, das die Kobolde ziemlich leicht waren.
„Nun denn. Ihr werdet mir hier unten einen Palast bauen, wie ich es damals schon angeordnet hatte. Vor diesem kleinen Zwischenfall.“. sagte Raven und verließ sein improvisiertes Podest.
„Ihr müsst etwas gegen ihn tun.“, flüsterte Chris.
Phos über ihm schüttelte nur traurig den Kopf. „Wir haben keine Wahl. Gegen Raven sind wir machtlos. Aber du Chris. Du bist unsere einzige Chance. Du musst hier verschwinden. Raven und seine Männer dürfen dich nicht sehen. Verlasse das Dorf und gehe in den Schleierwald im Süden. Durchquere ihn und du gelangst irgendwann zum Schrein der Göttin Sheireen. Bete zu ihr und erbitte ihre Hilfe. Ich bin mir sicher, sie wird uns ein weiteres Mal helfen.“, flüsterte Phos und ging von Chris hinunter. Ravens Männer trieben die Kobolde mit ihren Peitschen in Richtung des großen Hauses, wo sie damals über Chris Schicksal entschieden hatten. Phos zischte seinen Kameraden etwas zu, und die bildeten eine Mauer vor Chris.
„Na los, Chris. Geh zum Schleierwald. Lass uns nicht im Stich!“, sagte Phos. Chris nickte. Er hockte sich hin und kroch dann langsam fort von der Menge. Auf dieser Seite befanden sich keine von Ravens Männern und so konnte Chris unbemerkt die Häuserreihen erreichen, wo er sich aufrichtete.
Er rannte durch die schmalen Straßen der Kobolde immer weiter gen Süden, wo sich laut Phos der Schleierwald befand. Chris stürmte ihn in angrenzendes Haus und klaubte sich ein paar Vorräte zusammen, da er nicht wusste, wie lange seine Reise dauern würde. Er wusste, das nun das Schicksal der Kobolde von ihm abhing. Hoffentlich würde Sheireen den Kobolden noch einmal helfen. Mit einem schweren Rucksack und einem Dolch, den er in einem anderen Haus gefunden hatte, rannte Chris weiter. Das Dorf hatte er mittlerweile hinter sich gelassen und nun lief er auf freier Ebene. Schon bald ging ihm die Puste aus, doch Chris konnte den Schleierwald endlich sehen.
Wie eine riesige Nebelwand erstreckte er sich vor ihm. Die Bäume hinter dem Nebel waren schwer zu erkennen, doch trotzdem wirkte der Wald nicht bedrohlich, was wahrscheinlich daran lag, dass der Nebel eine bunte Farbe hatte.
Entschlossen setzte Chris seinen ersten Schritt in den Wald und musste feststellen, das man leicht auf dem Untergrund gehen konnte. Gott sei Dank. Chris bahnte sich seinen Weg durch den Wald und ging immer geradeaus. Doch der Weg war mühsam. Äste und andere Geflechte hangen im Weg und Chris musste seinen Dolch benutzen, um sich den Weg frei zu machen. Mehr als einmal fiel er hin und es kostete ihm immer mehr Anstrengung sich unter dem schweren Gewicht des Rucksackes wieder aufzurichten. Schon bald machte er Rast und ließ sch erschöpft auf einem Baumstumpf nieder. Er zog eine Wasserflasche aus dem Rucksack und trank in gierigen Schlücken daraus. Hier saß er nun. Umrundet vom farbigen Nebel allein in einem Wald, der kein Ende zu nehmen schien. Chris hatte sich ins Ungewisse aufgemacht. Er lebte bereits einige Zeit bei den Kobolden und hatte das Dorf auch schon ein paar mal verlassen zusammen mit Phos und anderen, doch sie waren nie hier in den Süden Richtung Schleierwald gegangen. Warum auch immer. Chris fühlte sich schrecklich allein, doch er wusste, das er weiter musste. Die Kobolde brauchten seine Hilfe. Aufgeben kam nicht in Frage. Also raffte Chris sich auf und stapfte weiter mühsam durch den Wald. Aber genau wie der tiefe Fall, schien auch der Wald unendlich zu sein. Ein Ende war nicht in Sicht.
Mehrere Stunden ging Chris durch den Wald und zog sich Kratzer jeglicher Art zu. Seine Klamotten, die Rais damals nach seiner Ankunft wieder zusammen geflickt hatte, waren nun erneut zerrissen. Chris kämpfte sich durch das wild wuchernde Unterholz und machte keine Pause. Doch der Hunger, der Durst und die Müdigkeit holten ihn schnell ein. Chris sah sich suchend um. Er konnte doch unmöglich hier schlafen! Aber ihm blieb nichts anderes übrig. Er suchte sich eine Stelle, die einigermaßen bequem war und legte sich hin. Er aß ein Stück von dem leckeren Brot, das er mitgenommen hatte und trank einen Schluck. Da er keine Ahnung hatte, wie lange er noch unterwegs sein würde, musste er sich die Vorräte einteilen.
Der Schlaf fiel schnell über ihn her und Chris wurde von entsetzlichen Alpträumen geplagt. Er träumte vom Tode die mittlerweile seine Fre unde geworden waren. In aller Frühe schrak er aus seinem unruhigen Schlaf auf. Er musste ihnen helfen! Ohne weitere Umschweife stand Chris auf und lief schneller durch den Wald. Da sein Rucksack leichter geworden war, war es einfacher geworden sich fortzubewegen. Jedoch war der Wald dennoch eine Herausforderung.
Erst gegen Abend lichtete sich der Wald langsam. Chris schrie auf vor Freude. Als die Nacht über ihn hereinbrach hatte Chris den Waldrand erreicht. In der Dunkelheit konnte er nicht sehen, was sich vor ihm befand. Also legte sich Chris am Waldrand zum Schlafen. Erneut quälten ihn Alpträume über die Schreckensherrschaft von Raven und die Sklaverei gegenüber den Kobolden. Als Chris die Augen öffnete blickte er auf eine herrliche grüne Ebene. Überall befanden sich bunte Blumen, in den gleichen Farben wie die Kobolde im Dorf. Voller Freude lief Chris durch die Ebene immer weiter und hielt Ausschau nach dem Schrein von Sheireen. Nun, da er den Wald verlassen hatte, erschien ihm sein Vorhaben weniger aussichtslos. Neuer Mut erfasste ihn beim Anblick dieser herrlichen Farbenpracht und so lief er immer schneller und ließ den Schleierwald hinter sich zurück.
Doch schon bald verließ ihn sein Mut, da Chris bald feststellen musste, das auch diese Ebene irgendwie kein Ende nahm. Und von einem Schrein war weit und breit nichts zusehen. Aber das war nicht sein einziges Problem. Seine Vorräte waren ihm ausgegangen und so konnte Chris nur beten, den Schrein bald zufinden. Die Dämmerung brach herein und Chris musste sich wohl oder übel zum schlafen hinlegen. Von weiteren Alpträumen geplagt wachte Chris in aller Frühe auf und blickte in ein gleißendes Licht. Chris richtete sich auf und entdeckte eine Gestalt hinter dem Licht. Es war die Gestalt einer Frau. „Sheireen.“, flüsterte Chris.
“Ganz recht, kleiner Mensch. Ich bin Sheireen. Göttin und Hüterin des Landes der Farben. Du hast mich gefunden Mensch, durch die Hilfe der Kobolde. Nur durch ihren Willen konntest du mich finden. Nun sage mir, was dich hierher führt.“, sagte Sheireen und ihre Stimme war ähnlich hoch, wie die der Kobolde, doch ihre war melodischer und erinnerte an den Gesang der Engel.
Chris schluckte. „Ich erbitte euch um Hilfe, große Göttin. Raven ist erneut durch den tiefen Fall in das Land eingedrungen hat die erneut die Herrschaft an sich gerissen und versklavt alle Kobolde. Ich bitte euch, helft ihnen und lasst Raven erneut verschwinden.“
„Ihr seid mutig und ich spüre, das euch etwas an den Kobolde liegt. Ja, ihr seid ein Freund, Mensch. Doch es liegt diesmal nicht in meiner Hand ihnen zu helfen. Ihr seid derjenige, der ihnen helfen muss. Ich werde euch mit einem magischen Schwert ausstatten und euch ein treues Reittier mit auf dem Weg geben, und dann werdet ihr Raven und seine Männer für immer aus diese Welt verbannen.“, sagte Sheireen und reichte Chris eine glänzende Waffe. Die Klinge bestand aus glasklarem Kristall und war, ähnlich wie die Medaillons, mit bunten Edelsteinen besetzt.
„Das ist das Schwert Anduril. Die Klinge wird euch zum Sieg führen, wenn ihr mit reinem Herzen kämpft und für die richtige Sache, Mensch.“
„Das werde ich, große Göttin. Bald wird das Land der Farben wieder frei sein.“
Dann tauchte die Gestalt eines prächtigen Pferdes aus dem Licht.
„Ascalon, ein treues Pferd. Er wird euch schneller als der Wind zurück ins Dorf der Kobolde bringen.“, sagte Sheireen und verschwand dann, genau wie das Licht.
Chris blieb zurück auf der bunten Ebene zusammen mit dem Schwert und Ascalon. Chris schwang sich auf Ascalons Rücken und hielt sich mit einer Hand in dessen Mähne fest, während er mit der Hand Anduril fest umklammert hielt. Ascalon preschte los und Chris konnte sich nur mit Mühe festhalten. Wie der Wind sausten sie über die Ebene, direkt auf den Schleierwald zu. Ascalon bewegte sich wie ein Fisch im Wasser und hatte selbst im dichten Unterholz des Schleierwaldes kein Problem. Er zügelte nicht sein Tempo und so waren sie innerhalb weniger Stunden am Rande des Dorfes angekommen. Ascalon schnaufte nicht einmal, während Chris wild atmend von dessen Rücken abstieg. Chris führte Ascalon in eine der Hütten und beteuerte dem Pferd dort zuwarten, bis Chris ihn rufen würde. Ascalon nickte mit dem Kopf und Chris verschwand aus der Hütte. Vorsichtig schlich er sich durch die Straßen des Dorfes, Anduril fest in der rechten Hand haltend. Er hatte keine Ahnung, wie er vorzugehen hatte, doch er wusste, er musste den Kobolden helfen. Sheireen hatte gesagt, Anduril würde ihn zum Siege führen, solange er mit reinem Herzen und mit dem richtigen Ziel vor den Augen kämpfte. Chris war sich sicher, das er das richtige Ziel hatte.
Zwischen den Straßen entdeckte Chris einen von Ravens Männern, der gerade mit einer Peitsche auf ein paar Kobolde einschlug. Dieser Anblick schmerzte Chris. Leise schlich er sich bobba an den Mann an und hielt inne. Sollte er ihn töten? Plötzlich leuchtete Anduril in seiner Hand auf. Die Klinge erstrahlte und der Mann sackte wie von selbst zu Boden. Chris trat zu ihm. Er war bewusstlos. Die Kobolde blieben verwundert stehen. Chris erkannte Rais unter ihnen. „Psst.“, machte er.
„Ich helfe euch. Macht weiter mit eurer Arbeit und tut als wäre nichts passiert.“
Die Kobolde nickten und machten weiter. Chris griff dem Mann unter die Schulter und zerrte ihn in eine angrenzende Hütte. Dann schlich er weiter. Auch bei dem nächsten Mann leuchtete Anduril auf und machte die Arbeit allein. Auch diesen Mann brachte er in eine Hütte und so arbeitete Chris sich zur Mitte des Dorfes durch. Plötzlich ertönte hinter ihm eine Stimme. „He! Was machst du da?“, fragte einer von Ravens Männer. Pansch drehte Chris sich um. Für einen Zweikampf war er definitiv nicht bereit. Der Mann ging auf ihn zu, die Peitsche schwingend in der Hand. Und dann ließ er sie in Chris Richtung zucken. Automatisch hob Chris Anduril und die Klinge leuchtete auf. Die Klinge zerschnitt die Peitsche und der Mann sackte wie die anderen auch zusammen. Chris schleppte ihn in eine Hütte und trat dann in die Mitte des Dorfes. Der Anblick erschreckte ihn. Bis jetzt hatte er keine Veränderung im Dorf gesehen doch hier war alles anders. Die meisten Hütten waren verschwunden, genau wie das Haupthaus und dort stand nun der Bau eines Palastes. Zumindest das Gerüst. Die Kobolde schleppten Steine umher und wurden von Ravens Männer gnadenlos mit den Peitschen angetrieben schneller zuarbeiten. Die schimmernden Farben der Kobolde waren verschwunden und einem matten Abklatsch gewichen. Wütend trat Chris mitten in die Mitte und stellte sich neben die Steintafeln. Er blickte kurz zu seiner Tafel und schritt dann entschlossenen Schrittes auf das Gerüst zu. Noch hatte ihn niemand bemerkt. „Hört sofort auf damit!“, brüllte er und alle auf dem Gerüst erstarrten. Sowohl die Kobolde als auch die Männer hielten inne und sahen sich nach Chris um. Als sie ihn erblickten lachten die Männer laut auf und die Kobolde schöpften neue Hoffnung. „Er ist es.“, rief einer der Kobolde.
Die Männer machten sich an den Abstieg des Gerüsts und gingen in Richtung Chris.
„Sagt Raven Bescheid.“, sagte einer von ihnen. Chris umklammerte Anduril mit aller Kraft. Die Klinge vibrierte in seiner Hand. Entschlossen trat Chris weitere Schritte vor und stand nun dem ersten Mann gegenüber. Der schwang seine Peitsche. Chris konnte sich so gerade wegducken und verpasst dem Angreifer einen Tritt in die Magengrube. Anduril leuchtete auf und der Mann sackte zu Boden. Nun stürzten die anderen ihm entgegen und Chris machte sich bereit. Einer nach dem anderen versuchte Chris zutreffen, doch Anduril verlier im unmenschliche Kräfte. Er wurde superschnell und stark und setzte die Männer außer Gefecht. Da kamen weitere aus angrenzenden Hütten, gefolgt von Raven. „Wer bist du denn?“, lachte er höhnisch auf, doch in seinem Blick verriet er die Angst, die er zu verbergen versuchte.
Ohne zu antworten rannte Chris auf die Männer zu und schlug einen nach dem anderen mit der flachen Seite Andurils ins Gesicht. Keiner hatte eine Chance gegen ihn. Jetzt stand nur noch Raven. Alle anderen befand sich am Boden und stöhnten. Die Kobolde hatten ihre Plätze verlassen und einen Kreis um Raven und Chris gebildet. „Na los, schlag ihn, mein Junge!“, hörte Chris Phos sagen. Chris musste lächeln. Er trat einen Schritt auf Raven zu. Raven zog ein Schwert und machte sich bereit. „Du bist ein Narr, wenn du denkst, du könntest gegen mich gewinnen.“
Und dann ging der Kampf los. Obwohl Anduril im ungeahnte Kräfte verlier, musste Chris sich dennoch anstrengen. Raven war ebenfalls schnell und stark und hatte mehr Erfahrung mit dem Schwert als Chris. Der Kamp schien aussichtslos für Chris. Er parierte die ganze Zeit und kam nicht einmal zum Angriff. Panisch wich Chris zurück und konnte nur noch ausweichen. Warum machte Anduril nichts? Und schon wieder attackierte Raven ihn. Ganz knapp konnte Chris das Schwert noch hochreißen und duckte sich dann weg. Da fiel ihm etwas ein.
„Ascalon!“, rief er und schon war das Pferd da. Es bäumte sich auf und Raven war für einen Moment verwirrt. Dies nutzte Chris aus und setzte zur Attacke an. Raven reagierte doch noch und konnte den Schlag so gerade noch parieren. Doch dann zog Chris seinen Dolche und rammte ihn in den Oberschenkel von Raven. Raven schrie auf und ließ sein Schwert fallen und stürzte zu Boden. Chris schnappte sich sein Schwert und hielt dem Gegner Anduril an die Kehle. „Deine Zeit hier ist ein für alle mal vorbei, Raven.“ Raven richtete sich auf und grinste verschlagen. Verwirrt sah Chris ihn an. Da blitze etwas in Ravens Hand auf. Ein Dolch! Chris sah ihn zu spät. Schon kam er angesaust. Chris starrte auf den Dolche und sah ihn wie in Zeitlupe auf ihn zukommen. Doch da preschte Ascalon nach vorne und trat mit seinen Vorderbeinen nach Ravens Kopf. Er traf und Raven sackte bewusstlos zusammen. Den Dolch ließ er fallen. Die Kobolde jubelten los und rannten auf Chris zu. Sie bestürmten ihn und umarmten ihn.
Chris wurde gefeiert.
Da tauchte wieder ein gleißendes Licht auf. Es war Sheireen.
„Du hast es geschafft, edler Held. Du hast das Land der Farben gerettet. Die Männer werden euch keine Probleme bereiten. Du darfst Anduril und Ascalon selbstverständlich behalten.“
Die Kobolde gingen vor ihrer Göttin in die Knie.
„Erhebt euch. Ab sofort wieder dieser Mensch für eure Sicherheit sorgen. Ich werde die Männer zurück in ihre Welt schicken und die Kräfte der Medaillons für sie unzugänglichen machen, genau wie den tiefen Fall. Sie werden nicht mehr in eure diese Welt gelangen können. Lebt nun in Frieden weiter.“
Sheireen verschwand und mit ihr die am Boden liegenden Männer, genau wie ihre Steintafeln.
Chris hatte es geschafft. Er hatte das Land der Farben befreit und gesichert.

Chris entschloss sich, für immer bei den Kobolden zubleiben und half ihnen beim Wiederaufbau des teilweise zerstörten Dorfes. Monatelang war es friedlich. Hin und wieder öffnete sich der tiefe Fall und ein Mensch gelangte in diese Welt, doch niemand war eine Bedrohung. Endlich war Frieden eingekehrt ins Land der Farben und in die Welt der Kobolde.