Neuromancers Schreibwerkstatt

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Das Rad der Zeit...

Hallo Habbos,

Das Thema "Das Rad der Zeit" haben viele der Habbo Autoren genutzt um die Zeit zurückzudrehen, die Geschichte zu verändern und liebgewonnenens wieder zurückzubringen.
Aber auch abenteuerliche Reisen in die Vergangenheit und Zukunft entstanden unter dem digitalen Füllfederhalter der Autoren.

Ein Fahrrad wird zur Zeitmaschine, Kriege werden verhindert und um die beiden Freunde Raschid und Jamal entspannt sich eine abenteuerliche Crimestory mit bösem Ende.
Wir lernen das man sich NIEMALS im Chat für die beste Freundin ausgeben soll, denn das Rad der Zeit lässt sich nicht zurückdrehen, außer natürlich von den zeitreisenden Vampiren die uns Lionria in ihrer Geschichte vorstellt. Ich muss sagen: Toller Schreibstil, tolle Geschichte, auch wenn es am Ende etwas konfus wirkte. Einer der Favoriten dieses Mal.

Auch "altgediente" Schreibwerkstattgewinner waren diesmal wieder mit tollen Geschichten dabei, großes Lob an Lero006 und Mr.Stunner.

Also, wer wissen will wie Jack mit Barack Obama die Welt rettet, Holly und Lindsy das Rad der Zeit in einem Erdloch finden und Oma Elfriede auf Weltreise geht, der sollte auf keinen Fall versäumen
die Geschichten in der Schreibwerkstatt. zu lesen.


Die Gewinnergeschichte dreht das Rad der Zeit aus einer ganz anderen Perspektive, niemand anderes als Gevatter Tod selbst dreht dort das Rad der Zeit. Boandlkramer, Knochenmann oder Schnitter - wie man ihn auch nennen mag, in dieser Geschichte kann man Thanatos höchstpersönlich über die Schulter kucken während er beobachtet wie die Liebe die bereits abgelaufene Lebenszeit wieder zurückdreht...

Viel Spaß mit:


Halbelfe
Schnell, schnell so fliest die Zeit…


„Schneller Melissa, schneller! Uns rennt die Zeit davon, wir kommen zu spät zur Party!“
Auf diesen Augenblick eines unüberlegten Satzes habe ich, der Tod schon etliche Tage gewartet.
Ich schwebte unsichtbar, für die, die noch auf der Erde weilten über dem immer schneller werdenden, und damit unsicherem Auto. Mädchen, drei an der Zahl saßen in dem Auto, dessen Spur bald den Tod mit sich tragen würde. Sie wussten nicht wie schnell ihnen die Zeit durch die Fingern, wie Sand entrann. Sand? Welch eine Ironie! Sie würden auf Sand ihren sicheren Tod entgegentreten, auf einem Meeresboden, voll trief nassen Sandes. Doch, was war das? Ich glitt hinunter, der Wind trug mich sanft. Ich nahm neben eines der drei Mädchen Platz, welches in einem Buch vertieft, auf der Rückbank saß. Sie ahnte noch nichts von alledem, was in (ich sah auf meine Uhr, welch eine praktische Erfindung) 3 Minuten stattfinden würde. Wie so viele hatte jenes Mädchen den Tod nicht verdient. Es waren ihre zwei ungeduldigen Freundinnen, welch das Schicksal auch gerechtfertigt den Tod verschrieb, genau genommen war es mein Terminkalender. Ich sah auf diesen und erhaschte den Namen des Mädchens, neben dem ich schon eine Weile saß. Sheyreen, hieß es. Ich stieß mich ab, es war so weit, die Zeit war abgelaufen. Schnell stieg ich in die Lüfte. Einen kurzen Augenblick passte die Fahrerin nicht auf…das Fahrzeug stieß mit so viel Druck gegen das Brückengelender und fiel in die tosende See.
Damit war mein Arbeitstag dem Ende geweiht. Auch der Tod brauchte einmal eine Pause. Zufrieden wandte ich mich ab. Doch dann, ein markerschütternder Schrei. Ich schrak zusammen als ich hinunterblickte. Sheyreen hielt sich an einer Hand fest, in ihrer anderen Hand schimmerte ein Buch. Ich flog hinunter und beobachtete die Scene interessiert. Mein Terminkalender hatte sich noch nie geirrt, heute sollte es nicht das Gegenteil beweisen stellte ich nüchtern fest. Ein Junge bemühte sich zwar das Mädchen hochzuziehen, um damit sein eigenes Leben auf meinen Terminkalender zu setzten, doch vergaß er die Vorliebe, die Sheyreen für Bücher hegte. Sie wollte das Buch in ihrer Linken nicht loslassen, und es damit unlesbar machen. Ein nasses Buch glich der Haut meiner Großmutter, als ich noch unter den Lebenden weilte. Ich widmete mich wieder dem Jungen zu. Mutig ist er, aber Mut ist nicht immer nur die Abwesenheit von Angst, sondern auch von Vernunft. Sein Gesicht war von Anstrengung gerötet. „Uah, lass dieses bescheuerte Buch fallen, Sheyreen!“, schrie er schweißgebadet. „Ansonsten kannst du dich nicht mit beiden Händen bei mir festhalten…lass es los!“ Doch sie sagte unter Tränen: „Es ist das Buch meiner verstorbenen Großmama! Es ist das Ein zigste was mir von ihr blieb!“ „Wenn du es nicht fallen lässt bleibt mir nichts mehr von dir…uh…verdammt, dann gib mir das Buch!“ Ich schlug meinen Terminkalender auf, Florian hieß der Junge, der die Zeit durcheinander brachte. Apropos Zeit, es war Zeit Pause zu ma- ich verstummte in meinem Gedankenfluss, Florian hatte soeben meinen Terminplaner gestoppt, er hatte Sheyreen das Leben gerettet. Fassungslos und doch zugleich fasziniert schwebte ich zu der jubelnden Menge, die sich um das Mädchen, das in den Armen des Jungen lag versammelten. Fotos wurden geschossen, die Polizei und der Krankenwagen rollten an…und schließlich auch der Leichenwagen für die zwei anderen Mädchen, die Florian nicht erwählt hatte, nicht gerettet hatte. Doch Sheyreen bekam nichts dergleichen mit, sie entzog sich den Leuten und streifte ans Ufer des Sees. Dort ließ sie ihren Tränen freien Lauf. Gerührt setzte ich mich neben sie. Ich musste ihre Seele heute bekommen haben. Aber es war nicht so. Ich konnte ihr nun schlecht die Seele nehmen aber auch nicht so einfach überlassen. Wie konnte dieses Mädchen so viel Glück haben und den Tod entrinnen? Wie nur…Glück? Nein, daran dachten nur närrische Erdenbewohner. Aber dies war nicht von Bedeutung. Wie konnte Sheyreen beweisen das sie ihre Seele zu Recht verdient hat? Ich schlug meinen unzuverlässigen Terminplaner noch einmal auf…Sheyreen, geboren 1996 in Manchester, besucht die Schule…bla…unwichtig, ah, da! Verliebt in den Schüler Florian Laker. Ah, ihr Held war in Wirklichkeit ihr Schwarm. Eine Idee bildete sich in meinem Kopf. „Sheyreen, “ es war lange her, als ich meine Stimme zuletzt verwendet habe, so klang sie tiefer und rauer als die aus meinen Erinnerungen. Sie schrak auf. „Erschrick nicht, Mädchen. Du kannst mich nicht sehen, aber vor ein paar Minuten warst du bereit mich sehen zu können, ich bin der Tod.“ Kreischend schlug sie das Buch in alle Richtungen. Sie verfehlte mich knapp. „Pst, erreg keine Aufmerksamkeit, Kleines. Du wurdest von einem Held, wie zugleich deinem Schwarm gerettet, oder?“ Sheyreen verstummte. Flüsternd hauchte sie: „Woher weißt du das?“ Ich antwortete zufrieden: „In solchen Dingen täuscht sich mein Terminplaner nicht.“ Sie schien verwirrt, so setzte ich fort: „Du solltest aber diese Nacht sterben, eigentlich. Du bist mir entkommen. Sag, hast du deine Seele verdient?“ Schüchtern flüsterte sie: „Ich, ich weiß nicht. Ich habe nie genauer darüber nachgedacht…Herr Tod.“ Ich schmunzelte, obwohl ich wusste dass sie mich nicht sehen konnte. „Ich mache dir einen Vorschlag: Ich nehme dir nicht die Seele wenn du es Florian beweist das er nicht umsonst dein Leben gerettet hat. Er muss dich innerhalb 24 Stunden küssen.“ Verdutzt sah mich das Mädchen an. „Du weißt nicht wie lange ich das versuche!“, rutschte es ihr heraus. So musste ich lauthals lachen. „24 Stunden, “ hauchte ich. Damit entschwand ich in der Nacht. Ich fing an sie, und nur sie zu beobachten. Die ersten 8 Stunden verbrachte sie mit Schlafen, die nächsten 4 Stunden in der Schule, in der sie Florian verzweifelte und sehnsüchtige Blicke zuwarf, die er nie wahrnahm. So schnell vergeuden die Erdmenschen ihre Zeit. Ich blickte auf meine Uhr, das Rad der Zeit. Eine Spezialanfertigung nur für mich. Noch 12 Stunden bis zu Sheyreens Tod. Nach der Schule war Sheyreen cleverer, doch die Situation war aussichtslos, sie traf sich mit Florian, doch seine Heldentaten blieben nicht geheim, so versammelte sich eine menschliche Traube um sie zwei. So schüchtern wie Sheyreen es war zog sie sich zurück mit ihrem Buch. Noch 11 Stunden, sagte mir meine Uhr. Langsam schritt das Mädchen den Heimweg an. Erschütterung las man ihr von den Augen ab. Da kam plötzlich, wie aus heiterem Himmel Florian um eine Ecke gestürmt und stieß mit Sheyreen zusammen. Tausend Mal endschuldigt richtete er sich fluchend auf. Da sah er vor seinen Füßen liegen, ein verzweifeltes Mädchen. Er hielt inne. „Oh…ähm wegen deinen Freundinnen tut es mir leid, aber ja…ähm ich, ich hatte nicht genügend Arme um sie alle hochzuziehen,“ so versuchte Florian einen heiklen Witz um aus der Situation herauszukommen. Das war ein Fehler. Mit Tränen in den Augen warf sich Sheyreen auf ihn. „Wieso musstest du m-mich retten? Wieso mich?! D-du hättest d-das n-nicht tun soll‘n! Ich sterb‘ ja so oder so! D-der Tod…er h-hat…“ Sie brach abrupt ab. Ich hielt ihr meine Hand vor den Mund. Florian durfte nichts von der Vereinbarung wissen. Sheyreen schüttelte meine Hand ab und warf sich hin. So blieb sie da liegen, ohne ein weiteres Wort. Florian blickte verdutzt auf sie hinab und sammelte ihr Buch auf. Wortlos legte er es neben sie und verschwand. Das war die letzte Chance für Sheyreen gewesen. „Ich weiß dass du hier bist, nehme mich mit, nehme mir meine Seele. Ich gebe auf.“ Erschrocken und erstaunt blickte ich sie an. „Mutig, Sheyreen. Ich bewundere dich. Wenn du es willst, dann soll es auch so geschehen, “ sagte ich, erstaunt über mich selbst. Ich konnte nicht widerstehen und fragte sanft: „Noch eine letzten Wunsch?“ Sie blickte zu mir hinüber. Ich war mir nicht sicher ob sie wirklich wusste, dass ich tatsächlich hier stand. „Bring mich zu Florian, ich möchte ihm Lebewohl sagen.“ Ihre Stimme war vielmehr ein Flüstern. „Wie du willst.“

Ich nahm sie an die Hand und schwebte mit ihr zu ihrem Liebsten. Als wir angekommen waren ließ sie mich los und rannte Tränenüberströmt zu ihm. Ich hörte aufmerksam zu. Schließlich ließ sie den verdutzten Florian zu und sagte leise: „Ich…ich möchte das du eines weißt…ich habe dich bis zu meinem Lebensende geliebt!“ Die Verwunderung in Florians Gesicht wurde von Scham abgelöst. Jetzt waren alle Worte der Welt zu viel, so schien es.

Er küsste sie.






Wenn Du selber mal Lust hast eine Geschichte zu schreiben, oder dich mit anderen Autoren im Habbo auszutauschen, dann komm doch mal in die Schreibwerkstatt.
Bitte beachte aber, dass geklaute Gedichte oder Geschichten nicht nur gelöscht werden, nein, außerdem wird man dauerhaft vom Wettbewerb ausgeschlossen. Das gilt jeweils für beide Wettbewerbe. Wer bei der normalen Schreibwerkstatt gesperrt ist, darf auch bei der Reimwerkstatt nicht mehr mitmachen. Also lasst es einfach. Außerdem werden bearbeitete Einträge nicht gewertet, um so Ideenklau auszuschließen. Am besten Ihr schreibt die Geschichten oder Gedichte erst fertig und postet sie dann. Im Zweifelsfall am besten ganz neu posten bevor euer Post noch gelöscht wird.
Außerdem findet ihr jetzt ganz neu in der Schreibwerkstatt ein paar Tipps und Tricks, die euch helfen können, eure Geschichten zu verbessern!


Das nächste Thema für Gedichte und Geschichten ist "Die verbotene Frucht" - Zeit habt ihr bis zum 13. August um 12 Uhr Mittags.

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