
Hallo Habbos,
Lange hat es gedauert, aber nur weil ich so oft vor lauter Furcht nicht weiterlesen konnte. Den die Monster und Ungeheuer die mir in den Geschichten der Schreibwerkstatt begegneten waren zum Teil so gruselig, da rutschte einem das Herz in die Hose...
Werwölfe, Mörder und Vampire geisterten durch die Geschichten, die allesamt wie gefordert das Wort "
Pusteblume" enthielten.
Wenn ihr euch also
mal so richtig gruseln wollt, dann findet ihr die Geschichten
HIERim Thread der Schreibwerkstatt.
Viel Spaß mit der extrem gruseligen Gewinnergeschichte von
Madline
Das Monster in mir - Blutrote NachtDas spärliche Licht der Laterne hüllte die Umgebung in eine merkwürdige, geradezu geisterhafte Atmosphäre, indes die kahlen Bäume bedrohliche Schatten auf den Gehweg warfen und Cathlyn wie eine hilflose, klägliche Gestalt wirken ließen. Aber war sie das? In gewissem Maße vielleicht. Man hätte Mitleid haben können. Mitleid, weil Cathlyn allzeit spürte, dass ihr unersättliches Verlangen niemals zu stillen war, egal was sie unternehmen würde. Schon lange hatte sie die Kontrolle über ihren Körper verloren und auch das anfängliche, schlechte Gewissen, das sie gequält hatte, war gänzlich verschwunden. Aus ihr war ein Monster geworden, erfüllt von Kälte, Selbstsucht und Hass. Ihr Herz war erstarrt zu Stein. Menschen, die dem Mädchen früher etwas bedeutet hatten, ließen sie völlig kalt und waren nichts als potenzielle Opfer, genau wie die vielen anderen Menschen in dieser Nachbarschaft, die nachts mit Todesangst unter ihren Bettdecken kauerten und um ihr Leben bangen mussten, wenn das skrupellose Monster durch ihre Straßen geisterte. Aber wieso sollte sie das kümmern? Ihre Gefühle hatte man doch schon immer einfach weggepustet wie die Sâmen einer Pusteblume. Ihr ganzes Leben war sie in einem Meer von Enttäuschung und Scheinheiligkeit geschwommen. Wie naiv war sie durchs Leben gestolpert, immer bedacht, es allen recht zu machen und die perfekte Vorzeige- Tochter ihrer Familie zu spielen. Bis Cathlyn eines Tages erkannt hatte, dass sie nur das Spielzeug war. Das Spielzeug, das man einfach mal in die Ecke donnern kann, wenn man keine Lust mehr darauf hat. Das Spielzeug, das man auch kaputt machen kann, weil es ja genug andere gibt. Wer hätte damit gerechnet, dass es erstaunlicherweise einen Mund besitzt und irgendwann selbst sagt ‚Ich will nicht mehr spielen‘? Richtig. Niemand. Welch ein unsagbarer Skandal, als sie eines Tages schließlich Hals über Kopf davonrannte. Einfach nur weg wollte sie damals, auf neue Gedanken kommen, bei null anfangen. Da konnte das Mädchen nicht ahnen, dass sich in ihrem Leben eine noch viel gravierendere Veränderung zu Tage tragen würde…
„Ich will euch nie, nie wieder sehen!“, schrie sie aus voller Kehle und knallte die Haustüre mit voller Wucht zu. Mit ihren wenigen Habseligkeiten stürmte sie davon, nachdem die Tür lautstark ins Schloss gefallen war. Fast wehmütig warf sie einen letzten Blick auf das Haus, das jahrelang als ihr vertrautes Heim gegolten hatte .Ein perfekter, gepflegter Vorgarten zierte das amerikanische Musterhaus, doch um diese Jahreszeit wirkte selbst dieser hässlich grau und trist. Und gleichermaßen beschrieben letztere Adjektive ihr Leben. Wo war jemals Liebe, wo Herzlichkeit, wo Geborgenheit gewesen? Nirgends. So war es kein Wunder, dass ihr jetzt niemand nachrannte, nein, ihre Eltern standen mit irritierten Blicken wie begossene Pudel in der Haustür. Ihr Bruder Theodore war gemäß ihren Erwartungen überhaupt nicht zu sehen und er würde Cathlyn auch nicht aufs Geringste vermissen. Im Gegenteil. Seit sie sich erinnern konnte hatte er sie böse angefunkelt, mit finsteren Blicken gestraft, sie wie einen Alien angestarrt oder ihr immer wieder das Gefühl gegeben, sie sei Abschaum. Cathlyn hatte die Gründe nie herausgefunden und irgendwann waren sie ihr auch mehr oder weniger gleichgültig. Ganz anders als normale Geschwister, hatten die beiden zudem sehr selten miteinander gespielt, und wenn, dann kam Theodore mitten im Spiel wütend zu Mum angekrochen, um seine Vorwürfe gegen Cathlyn loszuwerden. Bis dieser die Lust vergangen war und Theodore sich als ehrenhafter Sieger feiern konnte. Nein, Geschwister konnte man sie nicht nennen. Trotzdem flüsterte Cathlyn - als sei es ein Abschiedsgruß – ein letztes Wort. Ein Wort, das sie noch fest in Erinnerung hatte: das einzige nämlich, welches sie jemals mit ihrem Bruder gewechselt hatte. Es war ‚böse‘. Böse. Nur böse. Und dann brach sie auf, um ihre Vergangenheit für immer hinter sich zu lassen und die Reise ins Ungewisse. All die Bilder, Gedanken und Erinnerungen die in ihrem Kopf herumschwirrten, trieben sie förmlich fort von hier. Wie hypnotisiert rannte sie die Straßen entlang. Sogar als ihr Rachen zu schmerzen begann, stählern weiter, obwohl Cathlyn nicht die geringste Orientierung besaß. Sie riskierte nicht einen Blick nach hinten oder zur Seite. Und genauso wenig spielte sie mit dem Gedanken, ihr Vorhaben aufzugeben. Nein, sie hatte nur eines vor Augen: nichts wie weg aus dieser elenden Stadt. So war sie schließlich völlig erschöpft nach einer viertel Stunde und einem gefühlten Halbmarathon am Rande des Blackwood Waldes angekommen. Der Abend hatte bereits sein rotes Tuch über das Land geworfen und so glänzten die letzten Blätter golden in der Abendsonne, während Cathlyn der typische erdige Duft des Waldbodens in die Nase stieg. Lange Zeit stand sie einfach nur da. Sie war so gehetzt, dass sie jetzt vollkommen aus der Puste war und mehrmals tief durchatmen musste. Da spürte sie das erste Mal, was für eine unglaubliche Ruhe und Geborgenheit vom Wald ausging. Es war wunderschön, dem leisen Rauschen der Blätter zu lauschen, während ihr der Wind stürmisch um die Ohren pfiff und ihre rotblonden Haare wild in der Luft tanzen ließ. Am liebsten wäre sie für Ewigkeiten so stehen geblieben, aber es war viel wichtiger einen geeigneten Schlafplatz für diese Nacht zu finden. Denn auch vom gemütlichen Knistern des Kaminfeuers und dem großen Himmelbett mit den weichen Kissen zu Hause, hatte sich Cathlyn für alle Mal verabschiedet. Laut knackte das Laub unter ihren Füßen als sie sich einen Weg in die Tiefen des Waldes bahnte. Sie besaß weder eine Karte noch kannte sie sich hier besonders aus, aber dennoch blieb sie tapfer und furchtlos. Und frei. Unglaublich frei. Entflohen aus dem seelischen Käfig, in dem sie jahrelang eingesperrt war. Nun hatte sie die Fäden in der Hand und jeder Augenschlag, jede Bewegung, lag in ihrer Verantwortung. Voller Zuversicht stapfte sie entschlossen zwischen den Bäumen hindurch, deren kahle Äste wie knochige Hände in die Tiefe ragten, als würden sie das Mädchen jeden Moment greifen und in ihrem Inneren verschlingen. Und allmählich kündigte sich die Nacht an, sodass sich der Wald mehr und mehr in ein Gemälde von Umrissen verwandelte, während sich die ersten Eulen in dem Baumgipfeln bemerkbar machten. Cathlyn jedoch hatte bisweilen noch keinen Schlafplatz gefunden. Mittlerweile war es sehr frisch geworden und stockfinster, weshalb sie ihre langwierige Suche unmöglich fortsetzen konnte. Kaum etwas konnte deutlich erkennen und zugleich existierten keine Alternativen, sofern sie nicht im Wald umherirren wollte, um womöglich noch über Wurzeln zu stolpern oder auf moosigen Steinen auszurutschen. Doch unerwartet entdeckte sie plötzlich wenige Meter neben sich einen alten, entwurzelten Baum .Wie ein schützendes Dach ragte seine riesige Wurzel empor, sodass sich darunter eine Art Höhle bildete, die Cathlyn nach anfänglichem Zweifeln als den perfekten Unterschlupf befand. Erleichtert kniete sie auf dem Waldboden und öffnete behutsam ihren kleinen gelben Rucksack, der sie auf ihrer Reise begleiten sollte, und zog die warme, aber kratzige Wolldecke heraus. Die Decke war leider äußerst ungemütlich, aber sie war unentbehrlich, wenn Cathlyn in dieser kühlen Nacht nicht als Eiszapfen enden wollte. Vorsichtig legte sie schließlich ihren Kopf auf den Rucksack und zog sich die wärmende Wolldecke bis zum Hals. Anfangs stellte dies zwar äußerst ihre Geduld auf die Probe, aber der Verstand behielt die Überhand. Es war offensichtlich, dass es ohne die nervige Kratzdecke viel zu kalt sein würde. Irgendwann war sie nach dem langen Kampf mit ihrer Geduld in tiefem Schlaf gesunken und jegliche Probleme völlig vergessen. Hach. In der Welt der Träume war alles so bunt, so schön, so vollkommen. So leicht und unbeschwert wie eine zarte Pusteblume. Oder qualvoll, kaltblütig und unwirklich. Cathlyn hätte sich in den kühnsten Träumen nicht ausgemalt, dass letztere Adjektive in dieser Nacht nicht einen Albtraum, sondern die grausame Realität beschreiben würden…
Eiskalter Atem stieß ihr in das Gesicht, welches von langen, knochigen Fingern umschlossen wurde und sie auf diese Weise schlagartig aus den Träumen riss. ‘Mensch ist das kalt‘, krächzte sie. Sie war aufgewacht und obwohl ihre Lider immer wieder schwerer wurden und sanken, registrierte sie die merkwürdige Gestalt über ihr. Dunkelrote, funkelnde Augen, eingerahmt in ein schneeweißes, leichenblasses Gesicht, blickten sie eindringlich an, sodass sich Cathlyn mehrmals die Augen reiben musste, bis sie begriff, dass sie sich nicht mehr in einem Traum, sondern der Realität befand. Ein böses Fauchen riss sie aus ihren Gedanken und sie merkte wie die eisigen Hände stärker zudrückten. ‚Willst du mich umbringen oder was? Wer bist du verdammt? , rief sie entsetzt und merkte gleichzeitig, dass ihre Stimme versagte. Mit kaum hörbarer, hauchzarter Stimme flüsterte ihr die unheimliche Gestalt ins Ohr: The-o-do-re und ich werde dich tö-ten. Töten. Töten. Töten. Es hallte wie ein Echo in ihrem Kopf. Theodore. Theodore. Nein, das konnte nicht sein. ‚Es heißt genauso wie, wie..‘, dachte sie laut, doch plötzlich wurde sie von ihm unterbrochen, ‚ja, wie dein Bruder stimmt’s? Dein Bruder. Dein böser Bruder. Soll ich dir was verraten?‘, durchbohrte er sie mit finsteren Blicken,‘ ich bin es. Ich bin Theodore. Ich bin dein Bruder. Cathlyn, die Nacht ist gekommen. Hach. Du hast es mir so leicht gemacht. Schutzlos und alleine im Wald, die kleine Möchtegern-Weltenbummlerin. Was hast du dir dabei gedacht? Hahaha!‘, kicherte er schaurig. Cathlyn starrte ihn erschrocken an. Sie hatte jegliche Fassung verloren. Es war unglaublich und unwirklich. Abermals zweifelte sie, ob sie wirklich nicht mehr träumte. Doch die Gerüche, die Person vor ihren Augen waren unverkennbar echt. ‚Du tust mir so leid. Hm, keine Zeit für Mitleid.
Die Stunde der Wahrheit ist gekommen, Schwesterherz. Deine Uhr hat ausgetickt.‘, lachte er hämisch und packte sie grob an den Armen. Schmerzhaft zerrte er Cathlyn über seine Schultern, ihren Kopf auf den Boden - ein noch immer pechschwarzer Teppich. Und dann, urplötzlich raste Theodore in Tausendstelsekunden mit dem Mädchen durch den Wald, durch die Stadt, bis er mitten auf einer Straße in einem reichen Wohnviertel stoppte. Bedenkenlos ließ er sie auf den Boden knallen, sodass sie schrill vor Schmerzen aufschrie, bis er ihr verärgert seine Hand auf den Mund drückte. Als sie verstummt war, nahm er seine Hand weg und beugte sich weit zu ihr herunter. Mit einem ironischen Lächeln auf den Lippen flüsterte er: ‚Zeig mir deinen Hals‘. Doch Cathlyn weigerte sich, denn sie hatte keine Kraft mehr. Für nichts. Er selbst war daran schuld. ‚Ungezogen, ungezogen‘, zischte er und riss ihr ruckartig das Sweatshirt vom Leib. Ein Zucken durchströmte ihren Körper ehe die kühle Luft sanft ihre Haut berührte und erste Tröpfchen vom Himmel darauf nieselten. Langsam wanderte seine Hand über ihren Hals, über die pochende Pulsschlagader, über die Schlüsselbeine. Und dann ging alles furchtbar schnell. Cathlyn spürte, wie sich scharfe Zähne in ihren Hals bohrten, genau in ihre Pulsschlagader. Bestialisch hatte er sich in ihren Hals gebissen und saugte ihr kaltblütig das Blut aus dem Körper, während sein Gift ihr gesamtes Haupt durchströmte. Jede einzelne Zelle ihres Körpers brannte wie Feuer. Unbeschreiblich. Als würde sie quälerisch auseinander gerissen. Und plötzlich ließ er von ihr ab. Auf ihrem Hals prangte ein rotbrauner Biss, eine Erinnerung an diese Tat für alle Ewigkeit. Theodore sagte nichts. Ohne die Miene zu verziehen machte er sich blitzschnell davon. Er hatte seinen Durst gestillt, sein Ziel erreicht: Cathlyns Leben zu zerstören. Mit Bravour gemeistert. Und das Mädchen, es lag wie betäubt auf der Straße. Fassungslos. Blutleer. Schmerzverkrümmt. Mitten in einem Wohngebiet. Doch wer würde sie hier schon bemerken, jetzt, in einer grässlichen Herbstnacht? Keine Menschenseele. Das Mädchen war mutterseelenallein und fühlte sich wie eine Marionette. Abermals hatte sie das Gefühl das Spielzeug gewesen zu sein. Benutzt. Gefoltert. Tränen kullerten ihre Wangen hinunter, wenn sie an ihre Kindheit, an ihr Zuhause und ihre Eltern dachte. Auf irgendeine Weise war es schön gewesen. ‘Wieso lernt man Dinge erst zu schätzen, wenn sie vorüber sind?‘ , schluchzte sie. Dann richtete sie sich allmählich auf, obwohl ihre Knochen höllisch schmerzten. Regungslos kniete sie jetzt auf der glitschigen, vom Mondschein glänzenden Straße und starrte in einer Pfütze ihr Spiegelbild an, während die eiskalten Regentropfen ihren Nacken hinunter rannen und ihre übrige Kleidung durchnässten. Das Wetter war keine Besonderheit, sondern typisch für die nasskalten, tiefschwarzen Novembernächte. Aber diese Nacht war nicht schwarz, sondern blutrot. Und auch in der eisigen Luft lag noch der metallische Geruch frischen Blutes, der ihr fortwährend den Verstand raubte. Mit einem ironischen Lächeln und funkelnden Augen blickte sie sich um und stand blitzschnell auf, als sie von Weitem die Umrisse zweier Autoscheinwerfer erkannte. ‚Wer ist denn da noch unterwegs, zu dieser späten Stunde? Du wagst dich hierher? ‘, kicherte sie leise. Mit gespielter Lustigkeit versuchte sie zu verdrängen, was passiert war. Natürlich hörte der Autofahrer sie nicht, als er mit überhöhter Geschwindigkeit an ihr vorbeirauschte. Aber sie hatte es auch nicht auf ihn abgesehen. Nein, ihre Rache galt Theodore. Eine wahrliche Bestie. Vorher würde sie kein Menschenblut anrühren. ‚Ich dürste nur nach dir. Niemand anderem. Rache ist so süß, Bruderherz‘, lachte sie schallend, und dies waren ihre letzen Worte, bevor sie in der Dunkelheit verschwand.
Wenn Du selber mal Lust hast eine Geschichte zu schreiben, oder dich mit anderen Autoren im Habbo auszutauschen, dann komm doch mal in die
Schreibwerkstatt.
Bitte beachte aber, dass
geklaute Gedichte oder Geschichten nicht nur gelöscht werden, nein, außerdem wird man
dauerhaft vom Wettbewerb ausgeschlossen. Das gilt jeweils für beide Wettbewerbe. Wer bei der normalen Schreibwerkstatt gesperrt ist, darf auch bei der Reimwerkstatt nicht mehr mitmachen. Also lasst es einfach. Außerdem werden
bearbeitete Einträge nicht gewertet, um so
Ideenklau auszuschließen. Am besten Ihr schreibt die Geschichten oder Gedichte erst fertig und postet sie dann. Im Zweifelsfall am besten ganz neu posten bevor euer Post noch gelöscht wird.
Außerdem findet ihr jetzt ganz neu in der Schreibwerkstatt ein paar
Tipps und Tricks, die euch helfen können, eure Geschichten zu verbessern!
Das nächste Thema für Gedichte und Geschichten ist "Der Gipfel" - Zeit habt ihr bis zum Freitag den 17. November um 12 Uhr Mittags.cheerio,