
Hallo Habbos,
Wow, was waren das für Geschichten!
Da hätte selbst Reinhold Messner nichts besseres zu erzählen. Zahllose fiktive Habbos fanden den Tod in
eisigen Höhen und viele
Gipfelbesteigungen wurden zur
Grenzerfahrung des eigenen Selbst.Wenn ihr ein bisschen Zeit habt, dann lest die Geschichten im
Forumder Schreibwerkstatt. Es lohnt sich!
Besonders
2 Geschichten haben mir gut gefallen, so das die Wahl des Gewinners sehr schwer fiel. Die Rede ist von
-Dream.Catcher- und Demilith, die beide ganz hervoragende Geschichten geschrieben haben.
Die Entscheidung fiel letztendlich zu gunsten von
Demilith, da der kreative Ansatz der Geschichte mich überzeugt hat. Aber auch an
-Dream.Catcher- ein dickes Lob!
So, und jetzt viel Spaß mit der Gewinnergechichte.
DemilithDer Gipfel
Vor einigen Jahren da lief ich einmal durch die dunklen und nassen Straßen von London. Ich tat dies oft, hatte mir mein Arzt doch geraten mich vor dem zu Bett gehen an der frischen Luft zu bewegen, da ich oft schwere Schlafstörungen hatte. So lief ich also durch die leeren Straßen, den Mantelkragen nach oben geschlagen um mich gegen das kalte, typisch englische Wetter zu schützen. Als ich an den Hyde Park kam, durch den ich normalerweise jeden Abend zu gehen pflegte, viel mir am Straßenrand eine geöffnete Tür auf, aus der das Licht zu dieser späten Stunde noch auf die Straße schien. Ich kannte diese Türe, war ich doch schon unzählige Male an ihr vorbei gegangen, doch dieses mal zog sie mich näher heran. Ich brauchte das Schild über dem Eingang nicht zu betrachten, ich wusste dass ich vor "Bills Bar" stand. Ich hatte das Gebäude noch nie betreten, war ich selbst doch kein großer Freund von Bars, vor allem nicht der dunklen, verrauchten und engen Bars von London. Nach langem nachdenken, einigen Blicken auf meine Uhr und einigem hineinspähen trat ich, von meiner eigenen Sinneswandlung überrascht, durch die Türe in den kleinen verrauchten Raum. Überall saßen kernig aussehende Männer die rauchten und Gläser mit Ale vor sich stehen hatten. In der Bar war es so laut, dass man nur noch ein tiefes gleich bleibendes brummen der Männerstimmen vernahm. Mein Blick wanderte zur Theke, der einzige noch einigermaßen freie Platz der Bar. Nur ein alter und wettergegerbter Kerl - wahrscheinlich Ire, stand allein am Tresen. Als ich mich neben ihn stellte und sah dass er vor sich nichts stehen hatte, bestellte ich kurzerhand für uns beide zwei Bier. Als er sich, trotz meiner Geste, mir nicht zuwandte fing ich an ihn vorsichtig zu mustern. Er war groß, knapp zwei Meter, hatte breite Schultern und schien trotz seines Alters noch sehr muskulös. Allerdings machte er in seinem alten und bleichen Hemd, so wie den halb zerrissenen Hosen einen eher jämmerlichen Eindruck. Seine Augen waren stahlblau, wirkten aber trotzdem grau und abwesend. Nur ein paar polierte Karabiner an seinem Gürtel schienen irgendwie nicht ins Bild zu passen. Als er merkte dass ihn aus den Augenwinkeln beobachtete drehte sich der Koloss plötzlich um und fragte mich mit fester Stimme: "Wo ist das Problem Kleiner?". Ich, der den Ärger schon roch, drehte mich weg von ihm und versuchte ihn dabei mit einem Kompliment zu besänftigen: "Ich habe nur ihre schönen Karabinerhaken bewundert. So etwas sieht man nicht jeden Tag mitten in London!". Ich merkte aus den Augenwinkel dass er mich immer noch anstarrte. Plötzlich ging ein schmerzlicher Ausdruck über sein Gesicht. Er drehte sich wieder zu dem von mir spendierten Glas und zündete sich eine Zigarette an, die er aus den Tiefen seiner Taschen kramte. So saßen wir einige Zeit nebeneinander und keiner Sprach ein Wort. Während wir so saßen überlegte ich mir, weshalb ich die Kneipe überhaupt betreten und mich neben diesen Mann gesetzt hatte. Ich hätte schon längst in meinem Apartment im Bett liegen können! Stattdessen bestellte ich mir ein zweites Bier um die Gedanken zu verscheuchen. Irgendwie hatte ich das Bedürfnis mehr über meinen Gegenüber zu erfahren. Irgendwann tastete ich mich langsam vor: "Sie sind also ein Bergsteiger, oder wieso tragen sie diese Haken mit sich herum?". Der Koloss drehte seinen Kopf, und erwiderte nur: "Ich war es einmal. Ich habe aufgehört zu klettern.". Danach herrschte wieder Stille. Vielleicht weil ich es nicht auf mir sitzen lassen wollte, vielleicht auch weil ich in der unangenehmen Stille auch einfach nur meine eigene Stimmt hören wollte, begann ich zu schwärmen: "Dann haben sie sich ja den Traum vieler Kinder erfüllt! Welche Bergen haben sie denn bestiegen? Sicher haben sie die halbe Welt gesehen! Wenn ich mir so vorstelle wie wundervoll es sein muss nach langen Strapazen oben am Gipfel an zu kommen und sich wie der König der Welt zu fühlen! Natürlich birgt dieser Beruf auch Risiken. Sie waren sicher schon in gefährlichen Situationen, oder? Oh Gott wenn ich mir die eisigen Temperaturen und diese Schneestürme vorstelle, da ist mir ja das nasse Wetter hier in London lieber, finden sie nicht auch? Ach, sie sind sicher ein Mann der Berge, ihnen sind solche Gedanken fremd! Ob sie es glauben oder nicht, ich wollte früher auch einmal Bergsteiger werden, natürlich alles nur kindliche Träume, aber ich wollte es wirklich! Mein Beruf im Finanzministerium ist nicht mal annähernd so spannend wie der Ihre! Natürlich besser bezahlt versteht sich, trotzdem der Nervenkitzel fehlt! Nur Zahlen... sie verstehen?". Ich plapperte mehr schlecht als Recht noch viel mehr verworrene Dinge vor mich hin, als mich plötzlich der Mann unterbrach. Er schaute mich direkt an, und sagte: "Hören sie mein Herr ich kenne sie nicht. Aber sie scheinen kein schlechter Kerl zu sein, deswegen möchte ich ihnen einen rat mitgeben. Etwas, dass ich selbst erst nach sehr langer Zeit begriffen habe. Ich will ihnen sagen: Der Gipfel ist nicht das Höchste!". Ich schaute meinen Gegenüber verwirrt an. Er fuhr fort: "Jeder der Karabiner an meinem Gürtel gehört einem Freund. Freunde die ich verloren habe an den steilsten Hängen dieser Welt. Manche erfroren, andere wiederum abgestürzt. Sie kennen das Gefühl nicht einen Berg zu erklimmen, und irgendwo an einem Steilhang einen Kameraden tot zurücklassen zu müssen, weil man ihn einfach nicht mitschleifen kann und der Gipfel näher als das Tal ist. Sie wissen nichts darüber!". Ich, schockiert von diesen Worten versuchte mich sofort zu entschuldigen: "Ich wusste gar nicht... es tut mir Leid...". Doch der Mann fuhr unverändert fort: "Hören sie, ich will ihnen nur eines mit den auf den Weg geben: Gehen sie nach Hause. Denken sie nicht über Dinge nach die sie vielleicht einmal hätten tun wollen. Träumen sie nicht vor sich hin! Das Leben ist kein Traum. Gehen sie nach Hause zu ihrer Familie, und bleiben sie dort. Der Gipfel ist nicht immer das Höchste, verstehen sie? Manchmal steht man ganz oben um zu erkennen dass das wahrlich wichtige im Leben schon von Anfang an unten gewartet hat! Besteigen sie nicht die Spitze des Berges um nach einer warmen Hütte zu suchen. Ich selbst habe wenigstens das gelernt im Leben. Und sie sollten es sich auch zu Herzen nehmen!". Mit diesen Worten stand er auf, und verschwand in einer Tür hinter dem Tresen. Ich, von seinen Worten völlig überfordert, legte Geld auf den Tresen, und verließ die Bar sofort. Als ich hinaus auf die kalte Straße trat, es hatte mittlerweile angefangen zu regnen, lief ich wie ferngesteuert direkt zurück nach Hause.
Ich habe über diesen Moment damals noch sehr oft nachgedacht. Der Satz "Der Gipfel ist nicht das Höchste!" hat mich mein halbes Leben lang begleitet. Jedes mal wenn ich mich an den Bergsteiger zurück erinnere kommt mir diese Begegnung ein wenig komischer vor. Nun, da ich älter bin, beginne ich zu verstehen was er damals meinte. Eigentlich ist die Geschichte nicht von Bedeutung, doch ich erzähle sie trotzdem immer gerne weiter, denn das echte Leben schreibt die besten Geschichten. Und deshalb möchte ich auch dir diesen Satz mit auf den Weg geben: "Der Gipfel ist nicht immer das Höchste".
Wenn Du selber mal Lust hast eine Geschichte zu schreiben, oder dich mit anderen Autoren im Habbo auszutauschen, dann komm doch mal in die
Schreibwerkstatt.
Bitte beachte aber, dass
geklaute Gedichte oder Geschichten nicht nur gelöscht werden, nein, außerdem wird man
dauerhaft vom Wettbewerb ausgeschlossen. Das gilt jeweils für beide Wettbewerbe. Wer bei der normalen Schreibwerkstatt gesperrt ist, darf auch bei der Reimwerkstatt nicht mehr mitmachen. Also lasst es einfach. Außerdem werden
bearbeitete Einträge nicht gewertet, um so
Ideenklau auszuschließen. Am besten Ihr schreibt die Geschichten oder Gedichte erst fertig und postet sie dann. Im Zweifelsfall am besten ganz neu posten bevor euer Post noch gelöscht wird.
Außerdem findet ihr jetzt ganz neu in der Schreibwerkstatt ein paar
Tipps und Tricks, die euch helfen können, eure Geschichten zu verbessern!
Das nächste Thema für Gedichte und Geschichten ist "Die Zeitschleife" - Zeit habt ihr bis zum Freitag den 8. Januar um 12 Uhr Mittags.cheerio,