
Da ist man mal 2 Wochen im Urlaub und schon schreiben die Habbos die tollsten Geschichten. Zwar versuchen immer noch einige, mit geklauten Geschichten zum Sieg zu kommen, aber glaubt mir, alles was das bringt, ist nur ein Ausschluß aus dem Wettbewerb!
Neben der untigen Geschichte gab es auch diesmal wieder viele spannende und fantasievolle Geschichten.
Hier könnt ihr sie nachlesen, es lohnt sich. Besonders schön auch die Fantasy Stoy von !--joshi--! im Thread "Allgemeines" - Vielleicht sollten wir mal einen Extrapreis für Fantasy einführen :-)
Das nächste Thema ist "
Flaschengeist" und Zeit habt ihr bis zum 30. November.
Hier könnt ihr eure Geschichten posten. Ich freu mich schon.
So, genug geredet. Hier ist die Geschichte die gewonnen hat:
L.Pretty „Wie konnte ich mich nur überreden lassen mit zu kommen?“, hechelte ich und ließ mich thea-tralisch in den Sand fallen.
Er lachte und streckte mir seine Hand entgegen um mir hoch zu helfen. Der Sand war warm und die heißen Körner stachen mir in die nackten Beine. Ich nahm seine Hand entgegen und ließ mich hoch ziehen.
„ Ich weiß gar nicht was du hast! Es ist wunderschön hier und man lernt mal was von der Welt kennen!“, meinte er und runzelte die Stirn.
Mir ging das Herz auf, er sah so furchtbar süß aus, so verwirrt.
„Was? Warum lächelst du jetzt? Ich dachte es ist so schrecklich hier?!“, neckte Emir mich.
„ Ja, ist es doch auch! Diese Hitze bringt mich noch um. Und dann ist auch noch meine Flasche leer… Hast du noch was?“, ich rieb mir die Schweißperlen von der Stirn und klopfte den Sand von meiner kurzen Hose ab. Emir wühlte in seinem Rucksack und schüttelte den Kopf: „ Nein Süße. Aber du wirst schon nicht sterben! Langsam bereue ich es, dich mitgenommen zu haben. Du bist ja nur um meckern!“ Es klang nicht vorwurfsvoll, aber ich vernahm eine Spur Enttäuschung aus seinen Worten. Ich konnte es ihm nicht verübeln.
„ Du hättest mich nicht mitnehmen müssen. Gehen wir jetzt wieder zum Hotel? Biiittteeee!“, flehte ich und lief ihm schnaufend hinterher.
„Mh. Aber du weißt wir müssen noch mindestens eine halbe Stunde laufen.“, er fasste mich an der Hand, als ob er mir dadurch Kraft schenkte.
Murrend lief ich weitere zehn Minuten mit ihm durch die Wüste. Mir kamen es aber nicht nur wie zehn Minuten vor, sondern wie eine Ewigkeit. Meine Kehle brannte vor Durst und war trocken. Emir schien hingegen bester Dinge und stapfte fröhlich neben mir, seiner motzigen Freundin, durch den körnigen Sand. Er schien noch voller Energie und ließ sich von meinem Gezeter weitere zwanzig Minuten unbeeindruckt.
Plötzlich blieb er stehen und sah sich suchend um, dann legte er einen mir unbekannten Gesichtsausdruck auf.
„Was ist los? Sind wir bald da?“, stöhnte ich und schüttelte meine erschöpften Glieder. Er blickte mich an und statt einer Antwort küsste er mich aus heiterem Himmel, leidenschaftlich. Mein ausgetrockneter Mund kribbelte und als er mich los ließ fragte ich wieder, doch diesmal überrumpelt: „ Emir? Was ist los?“
Er seufzte und hockte sich in den Sand, ich tat es ihm nach. Emir sah mich wieder an und zog sich sein T-Shirt aus. Er legte sich jetzt ganz in den heißen Sand, welcher mir an meiner nackten Haut schmerzte. Langsam wurde ich wütend und knurrte: „Emir! Was hast du?“ Er atmete tief ein und aus und sah mich wieder mit diesem Blick an: „ Meine Kleine. Es tut mir Leid…“ Er schloss die Augen. Ich war so schwach, doch die Wut war stärker. Ich zitterte und mein Körper bebte. Seit locker zwei Stunden rannte ich mit ihm durch diese dumme Wüste, ich hatte Durst, ich war müde und er legte sich einfach in den Sand und ignorierte mich. Ich knurrte.
„ Nur eine Stunde, dann gehen wir wieder zurück. In den Pool, wen du willst. Du musst mir noch unbedingt den Bikini zeigen, den du mit Mella gekauft hast.“, hatte er versprochen. Ich hatte mich bereit erklärt. Wenn er so lächelte konnte ich ihm nie wieder stehen. So hatte er mich schon um den Finger gewickelt, als er mich überredet hatte mit ihm und seinen Eltern nach Ägypten zu fliegen.
„Wir haben viel Zeit zusammen. Außerdem ist es nicht immer so warm! Nachts ist es kalt. Wir können die Pyramiden besichtigen, ich verspreche dir, ich nehme dich fest in den Arm, wenn du Angst hast.“, hatte er damals, vor knapp einem Monat, geschworen. Und ich blöde Kuh hatte mich erweichen lassen. Na gut, es war schön viel mit ihm zusammen zu sein und seine Eltern hielten sich auch größtenteils von uns entfernt, aber trotzdem war es heiß und schrecklich hier.
„Emir!“, brüllte ich und ich hätte schwören können, dass links und rechts aus meinen Ohren graue Rauchwölkchen kamen.
Er seufzte und dann richtete er sich auf: „Wir haben uns verlaufen.“
Juche. Super. Klasse. Genial. Passt noch rein. Macht alles noch viel besser. Meine Wut türmte sich in das Unermessliche. Ich schrie einmal laut und gellend. Er hielt sich die Ohren zu und sah mich Schuld bewusst an.
„Und jetzt?“, fragte ich, als ich mich einigermaßen beruhigt hatte und ihn nach bobba und Faden zur Sau gemacht hatte.
„ Mein Handy-Akku ist alle. Deiner auch?“, fragte er und runzelte wieder die Stirn.
Es war wieder süß, doch ich konnte es nicht süß finden, ich war nämlich immer noch sauer.
„ Mein Handy liegt im Hotel.“
Er nahm mich in den Arm und streichelte mir über meine braunen Locken. Sie waren voller Sand und meine ganze Kopfhaut juckte davon. Er schien ihn nicht zu stören.
„ Es gibt zwei Möglichkeiten. Erstens, wir laufen weiter und verirren uns wohlmöglich noch mehr. Zweitens, wir bleiben sitzen und warten auf ein Wunder.“, sagte er schließlich.
„Möglichkeit zwei hört sich gut an. Ist aber aussichtslos.“, ich stand mühevoll auf: „ Also los…“
Weitere zwei Stunden später schlurften wir immer noch durch die Wüste. Ich war vollkommen am Boden. Alles tat mir weh und ich hatte keine Kraft mehr wütend zu sein. Ich war so verzweifelt und durstig. Ich hätte am liebsten geweint, doch das wäre 1. Nur Wasser-verschwendung und 2. Brächte uns das auch nicht weiter. Meine Augen brannten und mein Magen knurrte zu allem Überfluss. Emir schien auch nicht mehr ganz so frisch, er sah sehr müde aus und sein sonst so großer Optimismus war auf die Größe eines verdammten Sandkornes geschrumpft. Ich drückte seine Hand. Durst, Wasser, Schlaf, Hunger, Essen, Durst, Wasser… hallte es in meinem Kopf und ich setzte mechanisch und langsam einen Fuß vor den Anderen.
Plötzlich sah ich etwas! Ein Bild es war verschwommen und schien hin und her zu wackeln. Es hatte etwas Erleichterndes. Mir fiel ein Stein vom Herzen und ich musste unwillkürlich grinsen. DAS HOTEL! Es stand dort in voller Pracht. Mitten in der Wüste. Komisch. Normalerweise stand es doch an einer bevölkerten Straße in dem kleinen Ort, welcher an die hohen Dünen der Wüste grenzte. Egal. Es war da. Ich sah es. Wenn nicht ganz deutlich, aber ich nahm es war. Die Palmen am Eingang des Hauses und die kleinen Fenster. Davor stand ein kleiner Obststand mit frischen Früchten. Mir lief sofort das Wasser im trockenen Munde zusammen.
„Emir! Emir! Da! Da! Das Hotel! Wir haben es geschafft!“, schrie ich und mit letzter Kraft schüttelte ich seinen Arm und deutete auf das Gebäude. Ich zog ihn mit mir und er protestierte, mir total unverständlich: „ Da ist doch nichts! Schatz, bleib stehen. Da ist nichts!“ Wieder runzelte er seine Stirn, ein Markenzeichen. Ich ließ mich nicht beirren und zog ihn weiter. Wenn er laufen würde wäre es viel einfacher. Ich drehte mich zu ihm und blickte ihm ins Gesicht, als wollte ich sagen Stell dich doch nicht so an. Doch als ich mich wieder nach vorne drehte um die Augen auf mein Ziel zu richten erstarrte ich und die Enttäuschung stach mi mitten in die Brust. Es war weg. Das Hotel war weg. Weg!!
„Wo ist es?“, schrie ich aufgebracht, Emir schien ein Licht auf zu gehen: „ Schatz, das war eine Fata Morgana.“ Es klang trocken und kalt. Er nahm mich in den Arm und dann liefen wir weiter. Weiter und weiter.
Ich plumste in den Sand. Emir plumste neben mich. Er hielt mich fest. Das machte die Lage schon ein bisschen erträglicher. Wenn du Angst hast nehme ich dich fest in den Arm. Ein müdes Lächeln stahl sich auf mein Gesicht. Wenigstens ein Versprechen hatte er gehalten. Plötzlich sah Emir von mir auf, er hatte mich wieder angesehen.
„Alles klar?“, fragte ich.
Er schüttelte langsam den Kopf und richtete seinen Blick immer noch auf einen Punkt. Ich richtete mich auf.
„Fata Morgana.“, murmelte er.
Ich folgte seinen Augen. Das Dorf. Das Hotel. Die Zivilisation.
„Können zwei Leute gleichzeitig eine Fata Morgana haben?“, fragte ich ihn und ein wenig Hoffnung lag in meiner Stimme.
,,Ich weiß es nicht.“, flüsterte er und wir krochen auf das Dorf zu.