Neuromancers Schreibwerkstatt

Neuromancers Schreibwerkstatt

Die beste Geschichte zum Thema Flaschengeist ist...

Hallo,
Auch dieses Mal sind wieder tolle Geschichten eingereicht worden, auch wenn die eine oder andere fast zu düster für Habbo waren, war es war auch diesmal wieder eine Freude sie zu lesen.
Weiße Haie und versunkene Wracks gab es genauso zu entdecken wie den Tempel des Neuromancers.
Adirba der böse Flaschengeist und Prinz Benedikt machten ihre Aufwartung. Faszinierend.

Ihr solltet nicht vergessen hieralle Geschichten zu lesen.

An dieser Stelle muss ich allerdings nochmal darauf hinweisen, dass geklaute Geschichten nicht nur gelöscht werden, nein, außerdem wird man dauerhaft vom Wettbewerb ausgeschlossen. Also laßt es einfach.
Ich muss außerdem gestehen, dass ich es wieder nicht geschafft habe, selber was zu schreiben :-( - aber irgendwann schaff ich es schon.

Das Thema der nächsten Schreibwerkstatt ist, passend zur Weltklimakonferenz: Leben 2050
Hier gehts zur Gruppenseite
Zeit habt ihr bis zum 18. Dezember.

und hier ist die Siegergeschichte von Tausendi:

Tausendi

Die Nacht der weisen Wünsche


Vor einigen tausenden von Jahren, so erzählen es Legenden aus dem Fernen Orient, lebte ein kleiner Junge namens Noah in einem kleinen Dorf südlich der Stadt Meruja in der Wüste Arakesch. Dieser Junge war das wohl traurigste Kind der Welt, denn seine Eltern waren bei einem Überfall von Banditen umgekommen, als er 4 Jahre alt war und nun lebte er schon 7 trostlose Jahre lang in einem Waisenhaus, dessen Mauern zum größten Teil unter der Erde lagen. Zu essen gab es kaum etwas und die Arbeiten die sie verrichten mussten, waren mühsam. Und er wäre wohl auch längst gestorben, wenn ihn nicht eins am Leben halten würde: Der Wunsch, seine Eltern zu rächen! Nur das gab ihm noch Hoffnung, irgendwann aus diesem Verlies zu entfliehen und die Mörder seiner Eltern finden zu können.

Eines Morgens entdeckte er auf dem Weg vom Brunnen zurück ins Heim eine rostige alte Ölkanne, die wohl seit Jahren niemand mehr benutzt hatte. Er versteckte sie unter seinem alten Turban, den er noch von seinem Vater gehabt und immer in Ehren gehalten hatte, und kümmerte sich um die restlichen Pflichten, die ihn noch erwarteten.
Am Abend, nachdem das Essen beendet und alle auf ihre Zimmer geschickt worden waren, holte Noah die Öllampe aus dem Turban und betrachtete sie von allen Seiten. Sie sah aus wie eine herkömmliche Ölkanne, jedoch schon ziemlich verbeult und voller Sand. Also pustete er den Sand von der Kanne und rieb sie mit seinem Ärmel glänzend. Als er fertig war, stellte er sie ans vergitterte Fenster, wo der Mond hineinschien. Sie funkelte im Licht des Mondes so schön, dass Noah sie die ganze Nacht hätte ansehen können. Aber dann geschah etwas Erstaunliches: Plötzlich kamen aus der Ölkanne im Licht des Mondes kaminrote Nebelschwaden in der gleichen Farbe wie die Teppiche beim Sultan von Meruja. Der Nebel stieg empor, verdichtete sich, und in der nächsten Sekunde schwebte ein schon etwas älterer Geist mit langem roten Bart und dem Aussehen eines alten Mannes vor ihm.
Noah konnte den Mund nicht schließen, so überrascht war er, als sich der Fremde den Staub vom langen Mantel klopfte, auf den Boden hinab schwebte und mit tiefer aber freundlicher Stimme sprach: "Du, oh Menschenkind, hast meiner Lampe im Schein meiner Kraftquelle, des Mondes, neuen Glanz gegeben. Deshalb möchte ich, Josurus, ältester Lampengeist auf Erden und Hüter der Sterne, dir 3 Wünsche erfüllen, bevor ich mich wieder zu meinem Meister, dem Sultan von Meruja, auf den Weg mache. Doch bevor ich dir diese 3 Wünsche erfülle, sag mir zuerst, wie du heißt, mein junger Knabe!"
Noah war überwältigt. Sollte das wirklich ein Lampengeist sein, ein richtiger Dschinn? Er schüttelte sich kurz, um die Fassung wieder zu gewinnen, schloss seinen weit offenen Mund und stotterte hervor: "Ich bin Noah." Ein Lächeln machte sich auf dem Gesicht von Josurus breit und er fuhr mit milder Stimme fort: "Nun denn, Noah, dann sprich deine Wünsche aus, noch bevor der Morgen diese Welt erreicht. Aber sei bedacht, dass jeder von dir ausgesprochene Wunsch von mir erfüllt wird, also denke zuvor weise über die Folgen nach, die der Wunsch haben könnte. Und wünsche vor allem genau!"
Nun keimte in Noah's Verstand etwas auf; und ihm wurde schlagartig bewusst, dass dies die Chance seines Lebens war. Endlich konnte er seine Eltern rächen, die diese Banditen auf dem Gewissen hatten. Endlich würden seine Wünsche und Träume sich erfüllen, und dies mit einem einzigen Wunsch. Dann erschrak er plötzlich, denn er kannte ja noch nicht einmal den Anführer der Banditen, noch seine Untergebenen, Er überlegte Hin und Her und hatte schließlich die Idee, die Banditen in der Nacht zu suchen, um sich ihnen entgegenzustellen. Jedoch musste er dazu erst mal aus dem Waisenhaus fliehen! So viel ihm sein erster Wunsch nicht weiter schwer:
"Okay, Josurus hör genau zu! Ich möchte, dass......" Plötzlich jagten Noah neue Bilder durch den Kopf: Bilder von den anderen Kindern, die halb verhungert jeden Tag schuften mussten. Sie waren auch nicht besser dran als er und in den sieben Jahren waren sie zu so etwas wie seiner Ersatzfamilie geworden, denn sie hatten alle dasselbe Schicksal wie er und deshalb war er mit ihnen verbunden. Deshalb überdachte er seinen Wunsch schnell noch einmal, schöpfte neuen Mut und sagte: "Ich wünsche mir, dass allen Kinder, die sich in diesem Waisenhaus leben, mir eingeschlossen, die Freiheit geschenkt wird!"

Josurus ordnete seine Barthaare, bobba sich über die Stirn und sagte fast schon lachend: "Na, wenn es weiter nichts ist?" Ein kurzer Lichtblitz aus seinem Körper, dann Schweigen. Plötzlich begann der ganze Boden zu beben. Das Beben erschütterte das gesamte Gebäude und es fühlte sich so an, als würde sich der Boden heben. Und dann zerfielen die Wände zu Sand. Das Waisenhaus verwandelte sich in eine Art riesiges Sandhaus, das sich langsam auflöste und im Boden verschwand. Und schließlich waren nur noch viele Kinder und die Eigentümer des Kinderheimes übrig; das Kinderheim selbst war verschwunden.
Und dann begannen der Radau und die Freudenschreie. Einige Kinder rannten sofort in die Gassen des Dorfes und suchten sich dort einen Nachtplatz, andere saßen mit großen Augen auf dem Boden, weil sie nicht fassen konnten, was da grade geschehen war, und wieder einige andere hatten überhaupt nichts mitbekommen und schliefen noch. Die Besitzer des Kinderheimes glaubten, ein Dämon wolle sie bestrafen und sie rannten aus Angst in Richtung Meruja. Noah betrachtete freudig die Szene und war über sich selbst zufrieden, denn durch seinen ersten weise eingesetzten Wunsch hatte er allen Kindern die Freiheit geschenkt.
Hinter ihm tauchte Josurus interessiert das Treiben der Kinder, während er Noah ins Ohr flüsterte: "Wie ich sehe, ist dein erster Wunsch mit deiner vollen Zufriedenheit erfüllt worden. Nun sprich deinen 2. Wunsch aus, vielleicht findest du mit ihm noch mehr Glück, Noah." Und er musste nicht lange überlegen, denn er wollte seine Eltern immer noch rächen. Also war es Zeit, sich die Banditen vorzuknöpfen, um endlich in Ruhe leben zu können. Und da er den Mördern seiner Eltern vorher gerne mal ins Gesicht gesehen hätte, weil ihn schon seit Jahren die Frage plagte, wer GENAU sie getötet hatte, fiel ihm sein 2. Wunsch auch nicht schwer. Also sammelte er neue Kraft, drehte sich zu dem Dschinn um und sprach: „Josurus, als nächstes wünsche ich mich zu den Leuten, die für den Tod meiner Eltern verantwortlich sind!“ Der Lampengeist blickte ihn einen Moment an, doch dann sagte er mit gütiger Mine: „Wenn dies dein 2. Wunsch ist, soll er dir erfüllt werden!“ Danach erneut ein Lichtblitz, wie auch schon beim ersten Wunsch.

Noah öffnete seine Augen, und schloss sie sofort wieder. In seinem Magen rumorte es gewaltig, denn er hatte noch nie große Höhen ertragen können. Denn er schwebte wahrhaftig! Die Magie des Dschinn trug ihn auf seinen magischen Wellen durch das Land. Die Stadt Meruja ließ er weit hinter sich und zog einen eleganten Bogen über der Wüste in Richtung einer weit abseits gelegen Oase. Als er sich dieser näherte, sank er langsam aber sicher immer weiter ab und landete schließlich neben einer großen Palme.
Noah schüttelte sich erstmal, denn er dachte zuerst an einen Traum. Jedoch stand er wirklich vor einer Oase, die wohl die Banditen und Mörder seiner Eltern beherbergte. Und hinter ihm stand Josurus, der sich nun bobba näherte und zu dem Knaben mit warmer Stimme ins Ohr flüsterte: „Die Banditen haben hinter diesem Busch ihre Zelte aufgeschlagen. Geh näher ran und sieh sie dir an. Ich bleibe hinter dir.“ Noah fasste seinen ganzen Mut, hockte sich an den Busch, und spähte hindurch. Und da waren sie: Die Banditen hatten sich mit ihren Zelten um eine Feuerstelle niedergelassen, wo sie nun ausgelassen feierten. Sie tranken, aßen genüsslich und freuten sich über einen gerade erbeuteten Schatz. Ein Mann mit langem mausgrauem Mantel, der ihr Anführer zu sein schien, erhob sein Glas und sprach: „Männer, heute Nacht haben wir wieder viel Beute gemacht. Lasst uns feiern!“
Und während die Banditen mit ihrer lustigen Feier begangen, kochte in Noah wieder diese Wut auf. Er musste an seine Eltern denken, die schon seit Jahren tot waren, und endlich bot sich ihm die Gelegenheit, Rache zu nehmen. Für seine Eltern, und für seine Kindheit! Er hätte sie alle auf einmal töten können, doch er hatte eine bessere Idee. Er drehte sich zu dem Dschinn um und sagte: „Nun Josurus, jetzt kommt mein letzter Wunsch: Ich wünsche mir eine Rüstung mit Schwert, mit der ich die Banditen besiegen kann!“ Der Dschinn sah Noah einen Moment scharf an, dann fragte er: „Hast du dir das gut überlegt? Deine Eltern sind schon lange tot. Willst du deshalb wirklich die Banditen umbringen?“ Noah jedoch blieb bei seiner Bitte: „Erfülle den Wunsch und stelle keine Fragen!“
Josurus: „Nun gut!“ Ein neuer Lichtblitz, und Noah spürte, wie seine Kleidung sich in eine gut gepanzerte, und dennoch recht leichte Rüstung verwandelte. Die Lampe des Dschinn, die er noch in seiner Tasche hatte, verwandelte sich in ein einfaches, aber gut geschmiedetes Schwert. Nun war er für den Kampf bereit, bereit um Rache zu üben. Doch dann ließ ihn ein Licht den Blick in Richtung Josurus wenden, der immer heller erstrahlte, und dabei leise sprach: „Deine 3 Wünsche sind erfüllt, ich werde nun gehen. Gehab dich wohl, Noah, und viel Glück!“ Und mit diesen letzten Worten entschwand er leuchtend in Richtung Himmel. Nun, da Josurus weg war, fühlte sich Noah ein wenig ungeschützt. Das Schlimme war, er konnte sich nicht mal bei dem Dschinn bedanken. Aber jetzt gab es andere Dinge zu tun. Deshalb stürmte er aus dem Busch und genau in Richtung der Feuerstelle.
Die Banditen staunten nicht schlecht, als plötzlich ein kleiner Junge in einer Rüstung auf ihre Lichtung stürmte und das Schwert zog. Jedoch hatten sie eigene Waffen-Dolche, Säbel-, die sie zogen und nun auf Noah zugingen, den nun doch die Angst um sein eigenes Leben packte.
Doch bevor die Räuber auf ihn losgehen konnten, sprach der Mann im grauen Mantel: „Haltet ein und steckt eure Klingen weg!“, und die Räuber taten wirklich wie ihnen geheißen. Nun trat der Anführer von seinem Platz weg, ging auf Noah zu, und sagte: „Hohoho! Es trauen sich nicht viele Burschen wie du zu uns Banditen. Mein Name lautet Raviell, merk ihn dir gut! Und nun sag mir, was du möchtest!“ Und Noah schrie mit voller Kraft hinaus: „Ich will Rache für meine Eltern, die ihr vor meinen Augen getötet habt! Heute soll euch durch mein Schwert das gleiche Schicksal erwarten!“ Und Raviell sagte grimmig: „Du willst uns besiegen? Das ich nicht lache! Du, kleiner Wurm, hast du keine Chance gegen Raviell, den Banditenkommandanten!“ Bei allen Banditen brach schrilles Gelächter aus. Doch Noah war sich seiner Sache sicher und rief: „Lass es uns herausfinden! Ich werde dich bekämpfen und meine Eltern rächen!“ Nun wurde die Stimme von Raviell ernst und er sprach: „Du hast so eine Entschlossenheit, das respektiere ich! Nun gut, ich werde gegen dich kämpfen! Bereite dich darauf vor, zu deinen Eltern zu kommen!“

Und nun begann der Kampf um Leben und Tod.
Der Banditenanführer Raviell hatte wohl gedacht, er hätte leichtes Spiel gegen den jungen Noah, aber da hatte er sich ziemlich getäuscht! Denn durch die magische Rüstung und das Schwert des Dschinns Josurus war es für den Knaben ein Leichtes, den Hieben des Banditen auszuweichen und dafür den Banditen immer mehr in Bedrängnis zu bringen. Noah landete so viele Treffer auf dem Schild von Raviell, das dieser plötzlich zerbrach und er nun fast schutzlos dastand. Nun war Raviell in die Ecke gedrängt, schutzlos, und Noah wollte bereits zum letzten Schlag aushohlen, als der Anführer der Banditen auf die Knie und sprach leise: „Ich weiß wann ich verloren habe, durch deine Rüstung und deinen Mut hast du mich überwältigt. Nun liegt es wohl an mir, zu sterben. Es ist sehr schade, dass wir deine Eltern umgebracht haben, denn du wärst perfekt als Bandit. Aber nun ist mir sowieso alles egal. Bring es zu Ende, wie ein wahrer Mann!“
Noah war so glücklich. Endlich konnte er seine Eltern rächen, endlich den Banditen es mit gleicher Münze heimzahlen! Er wollte das Schwert heben und zuschlagen, doch dann drängte ich in seinem Geist ein Gefühl auf, nämlich Mitleid. Und auf einmal war sein Verlangen nach Rache verschwunden, denn er war sich nun sicher, seine Eltern hätten nie gewollt, dass er aus Rache jemanden umbringt. Nun hatte er Frieden gefunden und konnte in Ruhe weiterleben. Er wollte gerade Raviell aufhelfen, da überfiel Noah ein sehr starkes Gefühl der Schwäche. Er hatte sich bei dem Kampf so viel Kraft verbraucht, dass nun seine Knie nachgaben, er auf den Boden fiel, und er nur noch schlafen wollte. So schloss er seine Augen, und alles um ihn wurde schwarz. Noah war tot, gestorben an der Erschöpfung des Kampfes.
Noah erwachte in einem gleißenden Lichtstrahl, der ihn blendete. Doch in diesem Lichtstrahl, der aus dem Himmel kam, hörte er eine sehr vertraute Stimme. Und tatsächlich, sah er am Ende des Strahls seine Eltern, die ihn nun dort empfingen, wo seine Eltern schon lange waren. Nun hatte er endlich seinen Frieden gefunden, war endlich bereit, seine Eltern voller Freude wiederzusehen, sie wieder umarmen zu können. Und so schwebte er den Himmel empor in Richtung Stimme seiner Eltern. Und während er glückselig nach oben in den Himmel entschwebte, hörte er noch die vertraute Stimme von Josurus: „Machs gut und grüß deine Eltern von mir, kleiner Noah.“

Wrote and Published bei Tausendi



cheerio,